Beiträge von Bert2024

    Im Zweifel ist es US-Gerichten glaube ich ohnehin egal, was in einer Anleitung und dergleichen steht. Wenn sie einen europäischen Konzern schädigen können, ziehen sie durch. Ob sie das bei Tesla auch so machen würde, da habe ich so meine Bedenken. Ist natürlich nur ein subjektiver Eindruck aus der Ferne. Aber mich wundert immer wieder, warum z.B. Monsanto jahrelang nicht belangt wurde und nach dem Aufkauf durch Bayer kracht es plötzlich eine Milliarden-Strafe nach der andern. Vielleicht hat Bayer auch bei der Beurteilung dieses Risikos komplett falsch gelegen, vielleicht sind amerikanische Gerichte aber auch ein wenig patriotisch. Aber wie gesagt, dass ist so ein wenig mein subjektiver Eindruck. Grundsätzlich ist die justiz ja auch in den USA unabhängig und ich will hier auch keine Verschörungstheorien erfinden :S


    Das autonome Fahren ist auf der einen Seite ein Verkaufsargument. Der Geschäftsmann kann sich auf den Rücksitz setzen und seine Mail beantworten. Autonome Taxis sehe ich als kommende Lösung all unserer Probleme mit dem öffentlichen Nahverkehr. Dann braucht es viel weniger Busse, die ihre Linien meist wenig besetzt abfahren. Gerade im ländlichen Bereich wird das ein Gamechanger.


    Nur: Wie groß ist die Zielgruppe tatsächlich? Wann und wie viele Menschen sind bereit, sich einer Maschine komplett anzuvertrauen? Das wird viele Jahre dauern und eventuell sogar ein Generationending sein. Werden sich Leute, die seit 20/30 Jahren Auto fahren, da noch umgewöhnen? Oder werden das eher die jungen Menschen nutzen? Aber es wird ja auch lange dauern, bis solche Technik in bezahlbaren Autoklassen ankommt.


    Unter dem Strich: Abgesehen vom Prestige, der Erste zu sein oder der Beste in dieser Technologie. Welche Motivaton haben die Autohersteller eigentlich, das Risiko des Betriebs eines Fahrzeugs vom Fahrer weg ins eigene Obligo zu nehmen? Ich kann schon gut verstehen, dass sie da nichts überstürzen und das (abgesehen von Genehmigungen) erst bringen, wenn es wirklich funktioniert. Und ich verstehe auch, dass sie Lobby - Arbeit z.B. gegen Tesla machen. Nicht nur, um sich der Konkurrenz zu erweren. Die wollen sicher auch nicht, dass hierzulande erst Tesla das Rennen macht und die ersten autonom fahrenden Autos auf der Straße hat und dann, 10 Verkehrstote später, der Gesetzgeber die Technologie, in die sie Milliarden investiert haben, wieder auf Eis legt und die Auflagen massiv verschärft.

    Deutschland (und tendenziell ganz Europa - aber ich glaube, hier ist es wohl mit am schlimmsten) neigt halt zur Überbürokratisierung und Pragmatismus ist oft nicht anzutreffen.

    Ich staune immer wieder, wie wir es schaffen, eine marode Autobahnbrücke abzureißen und für den Neubau mit gleicher Optik und an gleicher Stelle dann fünf Jahre für die Genehmigung zu brauchen und so lange zig tausende von LKW durch kleine Ortsstraßen schicken.

    Ich mag mir gar nicht ausmalen, wie die Genehmigungsprozesse für die autonomen Fahrstufen ablaufen. Wie wertet eine Behörde die Ergebnisse unzähliger Testfahrten aus und erteilt letztlich eine Genehmigung für den Hersteller? Das müssen zig Terrabite and Daten sein. Kann man die zufaxen? Will meinen: Ich bin nicht so sicher, ob es dann nun immer nur an den Herstellern liegt. Ich kann schon verstehen, dass alle Beteiligten 1000% sicher sein wollen, dass das am Ende auch funktioniert, wenn es einmal offizell genehmigt ist.


    Die Meinung über Tesla teilen wir glaube ich. Ich sehe die Firma derzeit auch eher auf dem Weg, den Nokia einst beschritten hat. Sie werden aktuelle einfach von anderen Herstellern überholt. Wenn ich mit einige Videos ansehe, in denen der Spurhalteassistent sich ständig deaktiviert, alle drei Sekunden irgend etwas bimmelt. Oh je. Jetzt gibt es nicht mal mehr einen Blinkerhebel, eher Robotaxis als ein Model 1 oder 2. Klar, die brauchen auch keine 5 Jahre, um wieder umzudenken, aber aktuell sehe ich sie auf dem falschen Weg. Und er an der Spitze scheint sich geistig nicht weiter zu entwickeln. Genie und Wahnsinn liegen halt dicht beieinander.


    jetzt sitze ich am See am Strand und genieße den Tag.

    . . . und da machst du komplett alles richtig!

    Na ja, ich fang mal so an:

    GiMichael - Das Video habe ich mir noch nicht angeschaut, dass kommt aber zeitnah in mein Abendprogramm :thumbup:


    Ich kenne auch die Rechtslage in den USA nicht, denke aber, im Zweifel kann man dort etwas einfach mal machen. Und das ist in Europa halt nicht so einfach.

    Immerhin war ich schon immer etwas überrascht, mit welchem großen zeitlichen Vorlauf der Gesetzgeber hierzulande recht genaue Vorgaben für die unterschiedlichen Stufen bis zum autonomen Fahren definiert hat. Soweit ich gehört habe, ging das ja hin bis zu konkreten Vorgaben für die Entwickler, wie Entscheidungsprozesse zu gestalten sind (Moralischer Aspekt und so).


    Ich denke, für hier (also Europa / Deutschland) ist es tatsächlich besser, wenn die Stufen 4 un 5 später kommen, dann aber richtig funktionieren. Vermutlich werden ja auch autonom fahrende Fahrzeuge nicht 100% Fehlerfrei und damit nicht 100% Unfallfrei sein. Was wäre denn die Konsequenz, wenn das hier zugelassen wird und es gibt das erste durch ein solches Fahrzeug im autonomen Modus verursachte Todesopfer?


    Klar kann ich mir auch vorstellen, dass die deutsche Autolobby vor dem Hintergrund, dass Tesla ihr autonomes Fahrsystem rein auf Kameras basiert, im Hintergrund die Trommeln rührt um zu erreichen, dass es Anforderungen an die Systemzulassung gibt, die Tesla im Kameras einfach nicht erfüllen kann. Für abwegig halte ich das nicht. Lobbyarbeit können die (sehr oft leider . . . ) gut.

    Das kann ich nicht nachvollziehen. Wie blöd muss ich sein, 7.500 € (!) extra dafür zu zahlen, dass Erweiterungen des Funktionsumfangs vielleicht einmal kommen. Da muss man schon sehr verblendet sein.

    Aber psychologisch ist das gut gemacht. Viele wollen sich vermutlich die Möglichkeit einfach offen halten. Wer weiß schon, was alles kommt und du bekommst es nachher nicht, weil du die Option nicht hast.

    Du weißt ja, wie das mit der Reichweitenangst ist. Die meisten fahren niemals mehr als 500 km am Stück und wenn, dann einmal im Jahr. Sie brauchen aber die Möglichkeit, jederzeit 3.000 KM mit zwei 3-Minuten Tankstops durchbretzeln zu können. Hauptsache, man könnte, wenn man denn wollte.

    Es gab ja hier auch schon Vermutungen, dass ganz alte Bestellungen noch länger liegen bleiben. Nach dem Motto: Warum den in 04/23 bestellten Enyaq produzieren, der ist eh schon pissed. Dann lieber den 03/24 bestellten zum ULT liefern und nicht zwei verärgerte Kunden haben.

    Daneben geht es ja aber vermutlich auch immer nach Zuliefersituation. Sind mal die AHK in Verspätung, werden die Modelle vermutlich rausgenommen und erst einmal in KW17 geparkt und sobald die Teile wieder im Zulauf sind, werden sie wieder in die Planung genommen. Mal geht eine Farbe aus, dann die Felgen, die HUD Einheit, kein Cristal Face mehr da usw. Und immer, wenn etwas kurzfristig fehlt, was für alle Enyaq gebraucht wird, geht die Stückzahl runter und alles, was für die nächsten 2-4 Wochen fix eingeplant ist, muss wieder teilweise verschoben werden.

    Nennt sich dann hier: Lieferkarussell.

    Die Frage wäre ja auch, in wiefern dort noch Verhandlungspielraum ist, wenn du dem Enyaq Verkäufer mit Verweis auf den ("Identischen") ID.4 deinen Wunschpreis nennst.

    Vielleicht bekommst du die Differenz ja verkleinert.

    Ich nehme mal an, die von dir genannten Preise sind keine Endverhandelten, sondern die Preisschilder am Fahrzeug.

    Die Insider sind gefragt!

    In der Gewerkschaftszeitung spricht man ja nach den Werksferien von 600 Elektroautos täglich.

    Die (hier auch schon aufgeworfene) Frage lautet: Sind das alles Enyaqs? Sicher werden auch schon Elroq produziert. Im Oktober ist ja Vorstellung und ab da kann bestellt werden. Also müsste er dann auch in den Autohäusern stehen für Probefahrten usw.

    Gibt es im Argenturmodell auch einen Konfigurator? Oder vielleicht ab Start nur einige wenige Modelle, welche vorkonfiguriert sind und welche eventuell für das erste Rollout schon auf Halde produziert werden?

    Wieviele braucht man, um die Vertragshändler mit Vorführern auszustatten? 1-3 Tausend würde ich mal schätzen?

    Ich glaube, beim autonomen Fahren haben sich fast alle verschätzt. Vor 10 Jahren dachte man ja, dass das unmittelbar vor der Markteinführung ist. Die letzten 20% sind aber, wie so oft, nicht leicht zu bewältigen. In einem Podcast habe ich einmal von einer Unternehmen gehört, welches jetzt spezielle Chips entwickelt, die die enormen Datenmengen verarbeiten können, die da anfallen. In den ganzen autonoment Taxis die z.B. in LA unterwegs sind, hat man wohl den halben Kofferraum voll Server stehen, die enorm Strom verbrauchen und damit auch auf die Reichweite gehen. 5 GB und mehr pro Sekunde verarbeiten ist halt kein Pappenstiel. Und (siehe Chat GPT und NVIDIA) die spezialisierten Chips sind halt auch nicht gerade billig.


    Ich bin da komplett unwissend, mein Eindruck ist aber, dass Tesla da einen etwas komischen Weg geht. Die Fahrzeuge haben immer weniger der für diese Funktionen wichtigen Sensoren verbaut, man setzt eigentlich nur noch auf Kameras für alles. Der Kunde kann beim Kauf schon zukünftige Funktionalitäten für einen saftigen Aufpreis kaufen, obwohl komplett unklar ist, ob die jemals kommen. Auf Käufer von vor 5 Jahren, die dieses Geld gezahlt haben, haben heute ja noch nichts dafür bekommen und in ihren Fahrzeugen sind noch Sensoren verbaut, auf die Tesla aktuell sich nichts mehr entwickelt, weils nur auf Kameras setzen.


    Mein sehr subjektiver Eindruck ist, das Tesla sich im Vergleich mit den Mitbewerbern ein wenig aus dem Markt heraus navigiert. Ich wäre nicht überrascht, wenn in den nächsten Jahren die Absatzzahlen zugunsten anderer Marken einbrechen würden. Dann müsste ein Umdenken her (was ich mir bei Musk etwas schwierig vorstelle), oder es könnt übel enden. Wenn ich so manches Tesla Video sehe mit dem ewigen Gebimmel und sich ständig deaktivierenden Assistenzsystemen, ohne Blinkerhebel usw. Da wundere ich mich ab und zu schon etwas.