Ich verstehe euch sehr gut und trotzdem bin ich der Meinung, dass ihr euch hier etwas zu viele Gedanken macht.
Die E-Mobilität wird kommen. Spätestens, wenn durch was auch immer (Wirtschaftaufschwung oder Konflikte) der Rohölpreis wieder steigt und den Preis an der Zapfsäule in die Höhe treibt, werden wieder viel mehr Menschen die E-Mobilität attraktiv finden. Ebenso, wenn sich die Rahmenbedingungen nochmal verbessern, es vielleicht wieder eine THG Quote gibt und das Laden günstiger wird.
Aktuell gibt es aber noch einige Hindernisse wie Reichweite und Ladegeschwindigkeit, welche für gehörig Gegenwind sorgen. E-Fuels sind doch neben einer Aufweichung das Einzige, was dem endgültig beschlossenen Aus der Verbrenner noch als kleine Hoffnung bleibt. Also klammern sie sich an diesen Strohhalm und wollen ihn nicht loslassen.
Bei 15% Anteil an den Neuzulassungen für Elektrische sind die Autobauer doch einfach nicht in der Position, sich hinzustellen und zu sagen: Kauft bitte bei uns keinen Verbrenner mehr. Sie brauchen das Geld, die Auslastung ihrer Fabriken und das Vertrauen der Käufer. 85% der Neukunden entscheiden sich immerhin noch für diese Antriebsart.
Mir wäre aus sehr viel lieber, wir wären hier schon so weit wie in Norwegen. Aber auch dort ist noch jedes zweite Auto auf der Straße fossil betrieben. Es kommen nur so gut wie keine neuen mehr hinzu.
Die Autobauer müssen sich beide Optionen offen halten und sie müssen beiden Welten gerecht werden. Ihr erwartet doch nicht wirklich, dass der CEO eines großen europäischen Automobilproduzenten sich daher stellt und allen, die bei ihm ein fossiles Auto kaufen, bescheinigt, dass sie einen Lattenschuss haben und spätestens in 10 Jahren den Sprit dafür sowieso nicht mehr bezahlen können (was ja auch nicht so kommen wird). Genau so wenig wird er die Meinung vertreten, alle E-Auto-Käufer haben sie nicht alle, versenken nur Geld und sitzen am Ende auf Sondermüll, wir bauen die Karren halt trotzdem, muss ja. Beide Meinungen kann er sich nicht leisten, vermutlich nicht einmal privat, weil das irgendwann auch in der Öffentlichkeit breit getreten würde.
Also ist er Folgerichtig für E-Mobilität als Antriebsform der Zukunft und gleichzeitig für fossile Antriebe als vorherrschende Antriebsform von Heute und absehbar der nächsten 10 Jahren (dann vielleicht nicht mehr bei den Neuzulassungen, aber zu 100% immer noch auf der Straße).
Ach ja: Und zum Thema - die Akkus fallen vom Himmel 
Genau. Stellt euch vor, durch irgend ein Ereignis oder Erkenntnis würden plötzlich alle Menschen nur noch E-Autos wollen (z.B. weil es wegen irgend einer Krise 4 Wochen lang keinen Sprit an den Tankstellen gibt und wenn, der Liter 6€ kostet). Die Produktionskapazitäten wären doch gar nicht vorhanden. Weder für die Akkus noch für die Motoren. Das wird alles langsam und entsprechend der Nachfrage hoch skaliert. Ruckzuck hätten wir Wartezeiten von 1 Jahr und zwei Monate später Bestellstop für alles Elektrische.