Wie immer im Leben kommt es drauf an. In meiner Gegend haben wir die zwei der wichtigsten Autobahnen ganz Deutschlands und ich war 20 Jahre lang auf ihnen unterwegs. Die eine ist die A5, die andere die A6. Bereich Rhein Neckar Kreis. meine Stammstrecke war die A5 von HD nach F. Die ersten 50 Kilometer zweispurig und fast durchgehend freigegeben. danach ca 30 Kilometer 5 spurig nach FFM. wenn man richtig schnell fuhr konnte man in 26 Minuten am Flughafen sein, oder in 30 Minuten in Frankfurt. Peak bei 210km/h. Es kommt nicht wirklich auf die Vmax an.
Rechenbeispiel: 81 km in 26 Minuten = 186 kmh Schnitt (realistisch nur wenn die Autobahn komplett frei ist und niemand anderes "im Weg steht"). Mit einem Vetreterauto mit 210 vmax machbar. Da aber Autobahnen oft eben nicht leer sind, hatte ich eigentlich immer folgenden Schnitt: 81 km in 30 Minuten = 156 kmh. Mit normalem Verkehr. Bei zähem Verkehr und viel 130 realgeschwindigkeit sind es auf der Strecke für gewöhnlich immer um die 45 Minuten Fahrzeit, ensprechend einem Schnitt von 110kmh.
Würde man diese Strecke jetzt mit einem Bugatti Chiron Super Sport 300+ fahren und es schaffen vmax zu fahren, könnte man es auch in 12 Minuten schaffen. Was aber völlig utopisch wäre, aus naheliegenden Gründen.... Auch dieses Auto käme nicht viel schneller voran.
Gegenbeispiel als Rechenprobe: Auf einer Ultralangstrecke (1000km hin und zurück) kam ich immer bei 100-110kmh raus mit Realgeschwindigkeiten im Peak wieder 210 aber grossteils immer die 160-180.
Diese 100kmh Schnitte habe ich bis heute beibehalten, auch mit dem Enyaq, obwohl ich eigentlich immer um die 140kmh fahre...Flüssig fahren ist sauwichtig dabei. Also nicht 20 Meter hinter dem LKW auf der rechten Spur runterbremsen auf 80, dann gucken und dann rausziehen, sondern weit vorher schon den rückwärtigen verkehr beobachten und "im Fluss" bleiben.
Bonusbeispiel: Als meine Frau noch in Aachen wohnte, hatte ich ihr einen gebrauchten Mazda 2 (DY) gekauft. Ein putziges Auto. Nach einer Spülung mit frischem Motoröl, neuen Filtern overall, konnte das Ding wieder seine Vmax 175 fahren.
Wenn sie zu mir fuhr, brauchte sie immer um die 3,5 Stunden (320km einfache Strecke) wenn ich zu ihr fuhr (weil ich gerade das Auto zur Inspektion hatte) brauchte ich immer um die 2:45-3 Stunden. Egal zu welcher tageszeit oder Verkehrsaufkommen (Stau wegen Unfällen mal ausgenommen)....
Zum Schluss nochwas wegen der Fahrfertigkeiten: Es gibt Berufsfahrer, es gibt Rennfahrer (mit Lizenz und so), Die "Schnellspritzer", die ganz normal durchschnittlichen Fahrer und die Sonntagsfahrer. Die Ersteren können über mehrere Stunden Höchstleistungen bringen und sprichwörtlich mit der linken Arschbacke und frühstückend mal eben schnell und/oder lange fahren... die anderen fahren nach StVO, die Schnellspritzer haben starke Autos und fahren immer Vmax- aber nur kurze Zeit lang... Das sind die die einen mit maximalem Radau überholen, und scheinbar bald abheben- um dann 5 Minuten später auf der rechten Spur 120-130 fahren, weil sie entweder das Benzin nicht zahlen wollen/können oder der Kopf auf Dauer die Konzentrationsbelastung nicht aushält... Und letztere fahren ganz selten und meist eher zurückhaltend manchmal ängstlich....
Mein persönliches Fazit: Solange man also nicht gerade über eine komplett freie Autobahn, oder ein ultraschnelles Auto, oder über wenig Fahrerfahrung verfügt, sind grosse Zeitgewinne nicht möglich. daher hat Speicher Recht.