Beiträge von Mr.StickBreaker

    . . . Es gibt im Direktschnitt (DMM) hergestellte Schallplatten mit der "1812" Ouvertüre, bei deren Abspielen auf dem Plattenspieler beim ersten Abfeuern einer Kanone die Abtastnadel wegbricht. . . . (vielleicht auch ein Gerücht, ich war nicht dabei) :)

    Sorry, auch wenn es jetzt schwer off-topic wird . . . ich kann nicht anders, da ist soviel falsches und halbwahres in einen Satz gepackt, ein Lehrbeispiel, wie Gerüchte entstehen. Kurz geht leider nicht - es wird also etwas länger werden . . . Schokoriegel wäre kein Fehler 8o


    Die berühmt-berüchtigte "1812"-Aufnahme der Telarc muss seit mehr als 40 Jahren für allerlei Mythen herhalten, die dem Fakten-Check nicht standhalten.

    Um eine Frage gleich vorweg zu beantworten: woher ich das, was ich da so schreibe, weiß?

    Mitte der 80er hatte ich gegen Ende meines Ingenieursstudiums im Münchener Messlabor der Zeitschriften FonoForum, Stereo und HiFi Exclusiv als Praktikant und später Freier Mitarbeiter mit dem Schwerpunkt Plattenspieler, Tonarme und Tonabnehmer so ziemlich jeden Traum des HiFi-Freaks auf dem Tisch und messtechnisch mal genauer unter die Lupe nehmen dürfen - da lagen dann auch mal total abgefahrene japanische Tonabnehmer mit Halbedelstein-Gehäuse und silbernen Drähtchen auf dem Messtisch, die weit über 30.000 DM gekostet haben, dafür hättest du dir damals ein sehr, sehr schönes und schnelles Auto kaufen können.


    Telarc - ein amerikanisches Plattenlabel - hat schon Ende der Siebziger mit digitaler Aufnahmetechnik experimentiert, da war sowas wie die CD noch in weiter Ferne, Mitte der Achtziger hat Telarc schon mit 20-bit-Systemen gearbeitet, berüchtigt waren die vorwiegend Klassik-Aufnahmen für überbordende Dynamik - also richtig Wumms, was auf die analoge LP zu übertragen durchaus anspruchsvoll war.

    Das war deren Markenzeichen, wir hatten im Labor reichlich Telarc-LPs, natürlich auch die "1812", die Aufnahme stammt nach meiner Erinnerung von 1979 (ohne Gewähr).

    Ein paar Telarc-LPs stehen noch in meinem Plattenschrank, die berüchtigte "1812" - aus gutem Grund - nicht, dazu später.


    An irgendeine Direktschnitt-LP, oder neudeutsch direct-to-disc von Telarc kann ich mich beim besten Willen nicht erinnern, das war auch nicht deren Punkt, das hat ja auch nicht zusammengepasst: Telarc hat digital aufgenommen, direct-to-disc bedeutet im Gegensatz zur herkömmlichen Aufnahme, dass das Signal vom Mischpult eben nicht auf ein analoges oder digitales Band aufgenommen wird, sondern DIREKT vom Mischpult auf den Schneidstichel der Plattenschneidemaschine geht. War und ist ein ganz anderer Ansatz, kann abartig dynamisch rüberkommen, wem es noch was sagt: Lincoln Mayorga, The Missing Link III von Sheffield Records, DER direct-to-disc-Knaller der damaligen Zeit - damit haben die Freaks den unwissenden Verkäufern in den HiFi-Studios die Hochtöner aus den Boxen gebrannt . . . manchmal hat dann kurz drauf wegen des durchgebrannten HT-Chassis der Verstärker die Grätsche . . . es hat eine Weile gedauert, bis sich das bei den Studios rumgesprochen hat und du dann die Antwort bekamst ". . . können sie gerne testen, ABER NICHT MIT DIESER PLATTE"


    Telarcs "1812" wurde ganz klassisch auf Band aufgenommen, allerdings digital, die Aufnahme gilt als Telarcs erste Digitalaufnahme, auch wenn die Veröffentlichung als LP ja noch die alte, analoge Welt war.

    Die Kanonen mussten natürlich separat aufgenommen werden, die standen garantiert nicht im Konzertsaal :saint: aller Wahrscheinlichkeit nach analog, das nötige digitale Equipment war damals etwas ausladend und empfindlich, es hat allerdings keinen Einfluß darauf, was Telarc dann mit der Aufnahme angestellt hat. Ob Kanonen digital oder analog aufgenommen werden - bei den zu befürchtenden Pegeln und Frequenzen wird man es nicht hören können. Digital hat ja auch den Nachteil, dass spätestens bei 20Hz steilflankig ein Filter alles, was drunter liegt, rausfiltern muss.


    Also: Bandaufnahme analog/digital und direct-to-disc schließen sich gegenseitig aus, das sind zwei vollkommen gegensätzliche Techniken.

    Bedeutet: es gab und gibt keine Direktschnitt-LP von Telarcs "1812"-Einspielung! Es KANN keine geben, weil das auf Band aufgenommen wurde.


    DMM ist was ganz anderes, das hat mit direct-to-disc (=wie nehme ich auf) überhaupt nichts zu tun, DMM steht für Direct-Metal-Mastering, ein Verfahren, das die deutsche Teldec, eine Tochter der AEG, Anfang der 80er entwickelt und vermarktet hat, denen ging es darum, die gute alte analoge Welt namens LP konkurrenzfähig gegenüber der aufkommenden Digitalwelt namens CD zu erhalten.

    Dazu ein verkürzter Ausflug in die alte Welt, in der man analoge Platten macht - das Musiksignal geht in den sog. Schneidekopf der sog. Plattenschneidemaschine, den Schneidekopf kann man sich vorstellen wie einen monströs großen Tonabnehmer eines Plattenspielers - nur dass der Schneidekopf keine vorhandene Rille abtastet, sondern die Rille erst mal in eine glatte Platte reinschneidet. Das braucht ordentlich Kraft, drum sind die Dinger so fett . . . reinschneiden in eine Platte mit einer speziellen Lackschicht drauf, die sich wie die LP auf einem Plattenteller dreht, auch das braucht Kraft, also einen recht dicken Elektromotor, drum ist die ganze Maschinerie ziemlich groß und schwer, siehe


    Schallplatte – Wikipedia
    de.wikipedia.org


    Schwer vereinfacht gesagt werden von dieser geschnittenen Lackplatte mittels galvanischer Verfahren Negative und daraus Positive und daraus wieder Negative gezogen (Vater-Mutter-Sohn, diese Begriffe werden für die einzelnen Schritte = Generationen verwendet), am Schluß sind dann viele Negative, die Pressmatritzen, die in der Plattenpressmaschine die LPs pressen :D

    Jeder dieser Wandlungs-Vorgänge, also N-zu-P oder andersrum P-zu-N bringt die Gefahr einer Qualitätseinbuße und vor allem eine Verschlechterung der Dynamik mit sich, und das war die Idee hinter dem Direct-Metal-Mastering. Schneide ich direkt in eine Kupferschicht, erspare ich mir die Galvanisierung der Lackplatte (Negativ), wovon ich dann das erste stabile und metallische Positiv ziehen muss - dieses stabile Positiv habe ich schon in der Plattenschneidemaschine fertig geschnitten!

    Zwei Schritte weniger - das könnte bessere Qualität und bessere Dynamik ins Endprodukt bringen.


    Hat also mit Aufnahmetechnik rein gar nichts zu tun, da geht es um qualitativ höchstwertige Plattenproduktion. Hat sogar funktioniert, ich habe die allererste DMM im Plattenschrank, das war eine Promotion-Platte der Teldec, um die wirklich erstaunliche Klangqualität samt bis dahin unbekannter Feinauflösung und Dynamik der guten alten LP zu demonstrieren. Kam nie in den Handel, wurde von Teldec-Leuten zu Demozwecken verteilt, die haben wir im Messlabor damals rauf und runter gemessen und gehört, Teldec hatte uns genügend in die Hand gedrückt, eine davon dem kleinem Praktikanten :saint:


    Das amerikanische Plattenlabel Telarc hat nie mit dem deutschen Schallplattenhersteller Teldec kooperiert, es gibt von Telarc keine DMM-Platten.


    Bleibt noch der Mythos der abbrechenden Nadeln. Ein Mythos, ein Gerücht, nichts anderes. Aber leider nicht auszurotten.


    Was hat Telarc damals angestellt?


    Nun, sie hatten da eine tolle Aufnahme eines gut bestückten Orchester in einer neuen, bahnbrechenden Aufnahmetechnik gemacht, deren Dynamik dem "normalen" Klassikfreund schon mal zumindest Respekt einflößen konnte. Dazu hatten sie die Aufnahme der Kanonen, und genau das sollte im Wohnzimmer mal so richtig wuppen und die Wände beben lassen, man wollte einfach mal zeigen und hören lassen, was man so alles anstellen kann - gutes Equipment zu Hause vorausgesetzt, das war nicht fürs Küchenradio gemacht. Dafür waren die Telarc-Jungs hinlänglich bekannt, es mal so richtig krachen zu lassen, feinsinnig ging anders, dafür gabs z.B. die Deutsche Grammophon.

    Genau genommen sind sie bei Telarc damals übers Ziel hinausgeschossen, wir haben im Messlabor die LP unters Mikroskop gelegt und die Rillen vermessen, wir haben mit vielen unterschiedlichen Tonabnehmer/Tonarm-Kombinationen unzählige Messungen gemacht . . . und haben eindeutig festgestellt, dass die Rillen zum Zeitpunkt der Kanonenschläge dermaßen weit außerhalb der üblichen Normen und Pegelgrenzen waren, dass es bis auf wenige Ausnahmen kein Tonabnehmer schaffen KONNTE, das verzerrungsfrei abzutasten. Das kann man mit bloßem Auge sehen, die Rillen mit den heftigen Ausschlägen liegen soweit auseinander, das sieht aus wie die Pause zwischen zwei Songs, schon rein optisch tun die Rillenauschläge weh, mir ist keine andere LP mit vergleichbaren Ausschlägen bekannt, man kann es nur als extrem bezeichnen.

    Ich kann mich noch recht gut daran erinnern, die meisten Tonabnehmer MUSSTEN aus der Rille springen, weil die Rille dermaßen weit ausgeschlagen hat - ab einer gewissen Auslenkung der Rille kann die Nadel nicht mehr folgen, da müsste sich der Tonarm bewegen - was er allerdings niemals tun darf, der soll den Tonabnehmer in stabiler Lage führen - und der Tonarm ist zu träge dafür, und dann passiert es: Nadel kann nicht weiter folgen (allein das führt zu wirklich häßlichen und heftigen Verzerrungen), Tonarm kommt nicht so schnell nach - Nadel springt aus der Rille, die darauf folgende Landung kannst du hören, und wie!

    Das war das einzige, was passiert ist, die Nadeln wurden sozusagen aus der Rille rausgekickt, weil nicht normgerechte Ausschläge da waren, mehr war da nicht. Stellt sich schon die Sinnfrage: was bringt es, selbst hochwertige Tonabnehmer erwartbar zu überfordern? Was soll das über die Qualität des Tonabnehmers aussagen?

    Einen hochempfindlichen High-End-Tonabnehmer gab es damals, der erste Accuphase AC-9, der war dermaßen empfindlich, dass bei einer unsanften Landung der (mit bloßem Auge kaum sichtbare) Diamant aus dem sichtbaren Träger (auch Nadel genannt) rausgeschlagen werden konnte, dafür hat es allerdings keine Telarc-"1812" gebraucht, unsanftes Aufsetzen von Hand ohne Tonarmlift (don´t try this at home!) :/ hat unter Umständen schon gereicht. War der AC-9 deshalb ein schlechter Tonabnehmer? Nein, der war fantastisch, hochsensibel war er halt, aber wer mehr als 8.000 DM für einen Tonabnehmer ausgegeben hat, der wusste vorher, auf was er sich da einläßt und worauf er zu achten hat.


    Der Träger, also das, was man gemeinhin als Nadel bezeichnet, überlebt auch eine "1812" ohne Probleme.


    Und das ist der Grund, warum sich bei mir unter den vielen audiophilen Schätzen eben keine "1812" befindet: was soll ich eine LP abspielen, von der ich ganz genau weiß, wann es nicht nur donnert, sondern daß es zum einen nicht verzerrungsfrei abgeht und zum anderen mein Tonabnehmer aller Voraussicht nach ziemlich heftig aufschlägt, auch wenn er es überleben wird, beides erspare ich meinen Ohren, auch wenn das Equipment das alles klaglos überstehen würde.

    Und doch gab es damals wirklich Leute, für die es ein Qualitätsmerkmal und Entscheidungsgrundlage war, ob der Tonabnehmer die "1812" abspielen konnte - wers braucht . . . soll ja auch Leute geben, die glauben, ein dramatisch röhrender Klappenauspuff macht ein Auto schnell.


    Im Labor lief das bei uns unter "beabsichtigte Fehlpressung" - oder freundlicher ausgedrückt: es gab und gibt hunderte von Aufnahmen unterschiedlichster Musikrichtungen, die der Beurteilung von Audio-Wiedergabeketten dienen können, Telarcs "1812" gehört definitiv NICHT dazu.


    Danke für eure Geduld . . .


    . . . und zurück zum Topic :saint:



    EDIT: danman67

    Das mit den Gerüchten etc. richtet sich nicht gegen dich - ich unterstelle mal junges Alter, du kannst nicht wissen, woher das alles mit der "1812" kommt. Es wird halt immer falsch wieder- und weitergegeben, nicht deine Schuld :saint:


    EDIT 2: direct-cut - natürlich meine ich direct-to-disc, so der richtige Begriff, hätte vor dem Tippen in den Plattenschrank sehen sollen :saint: da stehts ja auf den Scheiben - durchgängig korrigiert

    ". . . Physik . . . überlisten" (Zitat Mr.Stickbreaker, verkürzt) oder ". . . Physik leugnen . . ." (Zitat HUKoether)

    Finde den Unterschied . . . ;)

    Für mich ist hier das Ende der Diskussion erreicht, so sehr ich mich mühe, ich finde nirgendwo einen seriösen und belastbaren Beleg oder auch nur einen kleinen Hinweis darauf, dass das menschliche Gehör die Schallquelle von Frequenzen unterhalb von 80Hz lokalisieren kann.


    Du beschreibst "Versuchsanordnungen", die es dir bzw. deinem Gehör erlaubt haben sollen, diese nach allgemein als gültig anerkannter Physik nicht lokalisierbaren Schallquellen der Frequenzen unterhalb von 80Hz zu lokalisieren. Richtig soweit?

    Vielleicht findest du noch jemanden, der dich für den Nobelpreis in Physik vorschlägt, heuer wird das allerdings garantiert nichts mehr, die Frist ist schon abgelaufen. //Sarkasmus off//

    Ende und over . . .

    Na hoffentlich lernst du da das richtige dazu, ich finde es auch interessant, wie hier jemand stur verneint, dass tiefe Frequenzen für den Menschen eben nicht lokalisierbar sind, ab 80Hz geht das los, pure Physik. Erinnert mich in der Argumentation irgendwie an die These, dass die Erde eben keine Kugel . . .

    Zugegeben, die physikalischen und auch psychoakustischen Fakten und Zusammenhänge sind durchaus als komplex zu beschreiben und nicht sofort und einfach zu verstehen, ich empfehle zum Einstieg https://de.wikipedia.org/wiki/Lokalisation_(Akustik) 


    Für Zweifler eine einfache Hilfestellung: wenn - wie falsch behauptet - tiefe Frequenzen für den Menschen lokalisierbar wären, dann wäre doch jeder Hersteller von Subwoofern total bescheuert, seinen Kunden nur EINEN Subwoofer verkaufen zu wollen, wenn es doch deren zwei bräuchte!!

    Und weils im Auto genauso ist - auch Schwingungen unter 80Hz wissen nicht, dass sie sich in einem Auto und nicht im Wohnzimmer ausbreiten dürfen :P - brauchts nur den einen Subwoofer, wenn er tief genug angesteuert wird, ist er nicht lokalisierbar - sagt die Physik, die auch HUKoether nicht überlisten kann, auch nicht mit noch so eigentümlich und trickreich aufgebauten "Test-Szenarien".

    Dass ich sowohl im Enyaq als auch in meinem Musikzimmer den Hör-Eindruck habe, der Bass kommt nach dem Hochfahren des Subwoofer-Pegels aus den Lautsprechern in Türe/A-Säule bzw. aus den beiden Boxen, hängt genau damit zusammen, das Gehirn kann es nicht wirklich lokalisieren (Physik), will es aber zuordnen können (Psychoakustik). Das ist das gute daran, ein Sub reicht . . . den Rest macht unser Hirn . . . :saint:

    Ach ja, fast vergessen: auch ich habe mitbekommen, dass es Lautsprecherhersteller gibt, die Surround-Sets mit zwei Subwoofern verkaufen, macht halt im Heimkino echt was her, wenn da zwei mannshohe Monstersubs den Putz von den Wänden holen 8o hat ja nicht jeder, ob es nicht auch mit einem ginge . . . wtf . . . es muss wuppen und beeindrucken, nach dem Sinn hat ja keiner gefragt.

    Vor der gleichen Entscheidung stand ich vor etwas mehr als einem Jahr, ich habe mich nach einer kurzen, fachlich hochinteressanten Diskussion mit Alex fürs Premium entschieden.

    Du hast ja schon mal grundsätzlich entschieden, ordentlich Geld "nur" für guten Sound hinzulegen, die 1.700€ fürs Basic müssen ja auch erst mal verdient sein - oder das von anderen gefüllte Sparschwein geschlachtet oder zumindest teilentleert :)

    Die siebzehnhundert wandern auf alle Fälle übern Tisch, für noch mehr Kohle gäbe es eine Steigerung/Verbesserung, wie immer die auch aussehen mag - könnte im schlimmsten Fall nur eine Steigerung der Verstärkerleistung sein, die dir womöglich nicht so viel bringt, weil du z.B. sanften Folk knapp über Zimmerlautstärke bevorzugst.

    Premium heißt neue Tiefmittel- und Hochtöner von Steg, ich hatte mir die TMTs vor dem Einbau genauer angesehen, das ist schon beeindruckend, welche Stabilität allein die Membran vermittelt . . . und auch hat, der Korb und hinten der Magnetring, wow, das Ding willst du dir nicht auf die Füße fallen lassen, das ist wirklich massiv. Alex kann dir auch wunderbar vermitteln, welche Verbesserungen schon das bringt. Vor allem ein Mehr an Bühne, allein das ist ein nicht versiegender Quell der Freude.


    So richtig zur Sache gehts dann allerdings mit dem Subwoofer, Premium ist ein ARC8 mit Doppelspule, und dafür braucht es eben einen "größeren" Match-DSP, der die beiden Spulen antreibt, Basic lässt es da mit einer Spule und einem Match mit 1x160W für den Sub bewenden, Premium macht 2x160W für die beiden Spulen.

    Natürlich reizt man das kaum aus, aber die vorhandenen Reserven sorgen dafür, dass der Sub auch bei deftigen Pegeln die Match nicht an ihre Grenzen bringt, und ja, es gibt Musik, da merkt man die Gelassenheit, mit der der Sub und der DSP arbeitet, auch Jazz kann abgrundtiefe Bässe bieten und gehörig "knallen". Ich habe es bisher nicht geschafft, das Premium an seine Grenzen zu bringen - vorher machen meine Ohren schlapp und der Kopf verlangt nach sofortiger Lautstärkeabsenkung!

    Wer das mit den Reserven nicht so richtig glaubt, einfach mal in einem gut sortierten HiFi-Studio einen Top-Headphone testen, am besten einen offenen, den an einem guten Amp spielen lassen, typisch wird da am Phones-Anschluß mit +/- 15V gearbeitet - und dann umstecken auf einen SPL Phonitor, das ist ein Headphone-Verstärker, der mit +/- 60V arbeitet. Der hat mit heftigsten Dynamiksprüngen überhaupt keine Probleme, den egal wie laut = wieviel V der Headphone geliefert bekommt, der SPL ist meilenweit von der Grenze seines Leistungsvermögens entfernt (kein dynamischer Kopfhörer dieses Universums überlebt 60V, der brennt wahrscheinlich schon bei 5V durch), der SPL hat immer unendliche Reserven, was ihn ziemlich tiefenentspannt spielen lässt.

    Beim Sub kommt zur Gelassenheit noch pure Power dazu, der ARC8 kann dir so richtig ins Kreuz treten, aber Vorsicht, dabei beschallst du auch dein Umfeld :saint: und gefühlt wird das gaaanz locker aus dem Ärmel geschüttelt.


    Einziger Nachteil des Premium: du wirst mit unkomprimiertem Material (ich selbst höre nix anderes) schlecht aufgenommene, lustlos abgemischte und mies gemasterte Musik verabscheuen, das kommt gnadenlos rüber.


    Übrigens, 192kHz wird dir nicht viel bringen, das Infotainment macht nur bis 96kHz mit, und es gibt keinen Analog-Eingang, laut Alex arbeiten die Match-DSP mit 48kHz, Input vom Infotainment kommt . . . analog!


    Also: nachkucken, ob irgendwo noch 630€ der alsbaldigen Verwendung harren - ich habe täglich Freude am Sound, an den Aufpreis gegenüber Basic denke überhaupt nicht mehr - das wird nur manchmal bei Foreneinträgen ein kleines Thema 8)


    Ach ja, zurückrüsten - die HTs sind geklebt, fummelig - und die TMTs sind genietet, da braucht es so ein Spezialwerkzeug, irgendwo hat Alex das auch beschrieben. Ich würde nicht zurückrüsten wollen, ich habe allerdings auch zwei linke Hände ^^

    Nun ja, dieses ". . . speziell für e-Autos entwickelt . . .", das auch die Hersteller gerne benutzen - ist doch pures Marketing-Gedöns.

    Es geht doch einzig um minimierte Rollwiderstände für (möglicherweise) mehr Reichweite, eine erhöhte Tragzahl wegen des höheren Gewichts, das gemeinerweise auch noch den Verschleiß erhöht, und gegen ein Profil, das wenig Abrollgeräusche verursacht, hat auch keiner was.

    Dem Gummi wirds egal sein, ob er ein zugegeben schweres e-Auto oder einen noch schwereren Verbrenner namens Range Rover oder Mercedes G-Klasse über den Asphalt rollen lässt - mal Ausflüge ins Gelände ausgenommen, doch wer macht das wirklich, ich sehe bei uns auf dem Land immer nur blank gewienerte Ranges und AMG-Gs . . .

    Diesen Spagat schafft eben nicht jeder Hersteller zufriedenstellend, ganz unabhängig davon, wie er die Reifen positioniert und bewirbt - die werksmontierten Bridgestones hat mein Enyaq erschreckend schnell runtergehobelt, die waren nach zwei Sommern mit gerade mal 15.000km sowas von fertig, das kannte ich so nicht, nicht mal von meinem Stinger, der auch fast 2t Kampfgewicht hatte, und den habe ich manchmal ziemlich humorlos rangenommen, da hätte ich bei 15.000km runtergehobelt gesagt, gut, wenn man so oft die 530Nm und 370PS spüren will, dann kann das am Gummi nicht spurlos vorübergehen.

    Die Winter-Contis haben jetzt schon 21.000km drauf und haben noch ausreichend Profil, und ich fahre im Winterhalbjahr nicht zurückhaltender :saint: die demnächst zu montierenden Sommerreifen durfte mir auch Continental liefern . . . mit den Steinen bin ich erst mal durch.

    Natürlich achte ich bei der Auswahl auf Testergebnisse, kurze Bremswege stehen bei mir ganz oben in der Liste, Aussagen wie "speziell für . . ." sind für mich irrelevant.


    Edit:

    Ich warte schon auf Reifen speziell für e-Autos mit Allradantrieb, LFP-Akkus und mehr als 200kW Ladepeak 8)

    Das Drama mit ACC und der Annäherung an stehenden Verkehr ist kein spezielles Enyaq-Problem, nicht einmal ein VW/Skoda-Thema.

    Ich hatte vor dem Enyaq einen Kia Stinger mit ACC, davor einen O3 auch mit ACC, bei beiden das gleiche in grün, ich bin zwar bekennender Spätbremser, aber gegenüber dem, was ACCs so alles vor den Ampeln anstellen, ist mein Bremsverhalten Kindergeburtstag ;)

    Bei allen dreien habe ich es aus rein technischem Interesse ein paar Mal mit Sohle auf dem Bremspedal drauf ankommen lassen - geht selbstredend nur ohne Hintermänner . . . und ohne Ehefrau auf dem Beifahrersitz - es passiert nichts, alle kamen rechtzeitig zum Stehen, du hängst halt im Gurt, dass dir fast die Luft wegbleibt und Passanten etwas komisch kucken, die hören nämlich das Bremsmanöver ziemlich eindeutig, das kann schon mal kurzzeitig in den ABS-Regelbereich gehen :saint:

    Wie ist der nette Warnhinweis bei manchen DuRöhre- oder DMAX-Videos: NICHT NACHMACHEN!


    Im O3 hatte ich Canton, da gab es neben dem Equalizer auch ein Sub-Menü mit "Canton-Einstellungen", dort konnte man neben irgendwelchem Sorround-Gedöns (Bääääh, Grrrrrrr!!) den Subwoofer vollkommen unabhängig von den EQ-Werten einstellen. Wenn man dort den Regler nach ganz links stellte, konntest du im EQ den Bass auf Maximalwert stellen, da kam nicht viel . . . das klang wie mit nicht vorhandenem Sub. Kuckst du?? :saint:

    Für mich klingt das ansonsten eindeutig nach einem Defekt oder nicht gesteckten Kabelverbindern, einen Sub, den man nicht wahrnehmen kann, gibt es sowas überhaupt? :P

    Nachdem Alex im Shop auch ein Paket mit Dämm-Material anbietet - du kannst die Dämmung selber "reintackern",

    allerdings bin ich überzeugt, wenn du einmal gesehen hast, wie und mit welchem Aufwand Alex und seine Mitstreiter die vorderen Türen dämmen, dann lässt du wahrscheinlich die Finger davon.

    Sagt einer mit zwei linken Händen, der sowas lieber diejenigen machen lässt, die wissen, wie es richtig geht.

    Ich amüsiere mich, was alles unter "ohne Schnickschnack" hier so durchzieht :D

    Was passt dann für meine Heidelberg Eco?

    3 Phasen rein, Typ2 raus, maximal 11kW, kein RFID, kein WLAN, keine App - einfach nur den Strom abgesichert durchschieben.

    Hat vor drei Jahren als Versandrückläufer im offenen Karton ohne Montage- und Bedienungsanleitung knapp über 400€ gekostet, haben wir für den CitiGo meiner Frau gebraucht, seit zwei Jahren muss die Heidelberg auch noch den Enyaq versorgen, CitiGo lädt nachts (gesteuert von MySkoda-App), falls mein Enyaq Energie braucht, stecke ich netzdienlich an (gefühlt das halbe Dorf hat PV auf den Dächern, und Scheunen gibts hier ohne Ende) bzw. starte via App. Geht so natürlich nur, weil ich die aktive Erwerbsphase hinter mir habe . . . gerade eben muss er noch knapp 20 min. laden, dann raus, umparken und die Ladeposition für den CitiGo frei machen.


    Falls wir doch entgegen aller Erfahrung und auch Erwartung eine PV mit Speicher etc. installieren sollten (schattiger Naturgarten mit ausgeprägtem Baumbestand beißt sich mit Photovoltaik - aber sowas von . . .), dann wäre eine "intelligente" WB, die sich in ein solches System einbinden ließe, bestimmt nicht das Teil, das die Kalkulation platzen lässt. Die "dumme" Heidelberg würde ich als cold-standby behalten, falls das Hypersuperduper-Teil mal nicht mehr tun täte ;) die paar Litzen bekomme ich selber umgeklemmt - btw: 30m Zuleitung zur WB, 6mm2 hat den Elektriker gut schlafen lassen, mich auch, wird trotzdem gut handwarm!

    Ich darf ergänzen:

    Wenn du 125kW (maximale) Ladeleistung hast, hast du doch den Skoda PowerPass dazu bekommen, die PowerPass-App ist recht hilfreich, sie zeigt dir genau die Säulen an, an denen du mit PowerPass zahlen kannst, die Filtermöglichkeiten (Anbieter, Leistungsfenster) würde ich als praxisnah bezeichnen.


    Kleine Hilfestellung für den Elektro-Rookie:

    das mit den Ladeleistungen von Auto und Säulen ist ein wenig so wie zu Hause dat Dingen mit dem Internet-Anschluss,

    egal, welche Zahl vor den kW steht - es liest sich immer mit "bis zu ... kW".

    Sprich, dein Enyaq kann mit bis zu 125kW Leistung geladen werden - bei den Säulen ist es ähnlich, die können bis zu xxx kW Leistung abgeben.

    Wieviel es wirklich werden wird, entscheidet genau genommen dein Enyaq, der kommuniziert mit der Säule und legt fest, mit wieviel Leistung die Energie gerade reingepumpt werden kann. Einfache Regel: Säule kann max. xxx kW liefern, Enyaq kann im Moment (das nämlich ändert sich während des Ladens! Geht mit steigendem Füllstand runter) yyy kW verkraften - der kleinere Wert gewinnt :D

    Das kann dann so ausgehen, dass du an einem 350kW HPC-Lader ansteckst, dein Enyaq aber noch ordentlich Energie im Akku hat, z.B. einen SoC (state-of-charge) von 45% anzeigt - dann wird der Enyaq möglicherweise nur 60 kW Ladeleistung anfordern, diese Leistung wird die Säule liefern und dabei leistungstechnisch vor sich hindümpeln.

    Andersrum kann es dir passieren, dass du an einen etwas schwachbrüstigen CCS-Lader mit 50 kW kommst, dein Enyaq aber mit gut geleertem Akku, z.B. 8% SoC, sogar 125 kW Leistung reinballern könnte - aber es bleibt bei maximal 50 kW, die Säule kann ja nicht mehr, der kleinere Wert gewinnt.


    Wie sich diese gegenseitigen Abhängigkeiten bei unterschiedlichen SoC-Ständen, Außentemperaturen, Mondphasen und Sternenkonstellationen im ganz normalen Leben darstellen, sprich wieviel Ladeleistung dein Enyaq wirklich abruft, verkraftet und reinballert - darauf gibt dir dieses Forum tausende Meinungen, Einschätzungen und Erfahrungen wieder. 8)

    Viel Spaß beim durchforsten, aber nicht kirre machen lassen ^^