Beiträge von Langstreckenfahrer

    Prognosen sind schwierig, vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen ;)

    Ich wage es dennoch:


    1. These: Die Preise für Akkus werden signifikant sinken

    2. These: Die gravimetrische Energiedichte wird stark steigen

    3. These: Die volumetrische Energiedichte wird ebenfalls stark steigen und

    4. These: Der ATM der Zukunft wird der ATA (Austauschakku) sein


    Fazit:

    OTA-Updates halten unsere Autos jung, der E-Motor unterliegt geringem Verschleiß und mit einem frischen Akku liegt in einigen Jahren die Reichweite höher als zum heutigen Kaufzeitpunkt. Somit sehe ich selbst beim iV 50 einen hervorragenden Wiederverkaufswert.

    So, die wissenschaftliche Debatte ist eröffnet. Greift meine Thesen an!

    Ja, deswegen verstehe ich die ganzen Pellet Öfen nicht. Zwar keine fossilen Brennstoffe, aber immer noch Verbrennung.

    Meine Zentralheizung ist eine Holzpelletsheizung. Vielleicht kann ich ein bisschen Licht ins Dunkel bringen. Ich versuche es relativ objektiv, auch wenn ich wie gesagt Nutzer einer Pelletsheizung bin. Die Pellets sind gepresste Sägespäne, also „Abfall“ aus der Holzindustrie. Und selbst wenn es extra für die Pellets angebautes Holz wäre, dann bindet das Holz zunächst in der Atmosphäre vorhandenes CO-2. Dieses setzt das Holz bei der Verrottung wieder frei - oder bei der Verbrennung. Da ich aber schneller verbrenne als das Holz verrotten würde, bin ich nicht ganz CO-2 neutral, auch wenn dies immer so propagiert wird. Aber immerhin besser wie über Jahrmillionen von Jahren gebundenes CO-2 in kürzester Zeit in einer Ölheizung zu verbrennen.

    Ich modifiziere die Berechnung von Stella mal an zwei Schräubchen etwas.


    Schraube A)

    70% nutzbarer Inhalt erhöhe ich bei Langstrecke auf 95%. Hier würde ich vor den (wenigen) Langstreckenfahrten auf 100% laden und wenn die Reichweitenangst sich etwas gelegt hat, gehen auch 5% SoC bei Ankunft an der Ladesäule. Es bleiben zusätzlich neben den 5% noch ein Teil der Reserve zwischen Brutto- und Nettokapazität.


    Schraube B)

    Degradation setze ich mal auf 15%. Wenn im Alltag (bei vielen sicher über 90% der Fälle) an AC zwischen 20 und 80% geladen wird und nur ab und zu bis 100% und nur wenig DC, dann könnte auch das hinkommen. Über die Jahre wird der Wert langsam abschmelzen und ich rechne hier eher mit Durchschnitt als mit einem Extrem.


    Jetzt setze ich das wieder in die Formel von Stella ein und bekomme folgendes Ergebnis:


    iV60

    58 kWh x 0,95 x 0,85 = 46,8 kWh

    Sommerreichweite: 46,8 / 16 x 100 = 293 km

    Winterreichweite: 46,8 / 21 x 100 = 223 km


    iV80

    77 kWh x 0,95 x 0,85 = 62,2 kWh

    Sommerreichweite: 62,2 / 17 x 100 = 366 km

    Winterreichweite: 62,2 / 22 x 100 = 283 km


    Anmerkungen:

    Winterverbrauch auf Langstrecke mit 30% über Sommerverbrauch angenommen
    Beim 80er habe ich einen etwas höheren Verbrauch angenommen, da etwas schwerer und hinten breitere Reifen.


    FAZIT

    Selbst die 223 km beim 60er reichen doch, wenn man etwas Zeit mitbringt und etwa alle 2 Stunden eine Pause macht. Ich habe mich dennoch für den 80er entschieden (ohne x), da ich gerne etwas mehr Reserven habe und flexibler hinsichtlich der Ladestopps bin. Aber auch der 60er bleibt m. E. nach Jahren noch als Hauptfahrzeug oder einziges Fahrzeug alltagstauglich.

    Weil wir gerade bei CO-2 Fußabdruck ? sind. Ich hatte meine Gründe für ein E-Auto ja schon mal mit „Fährt sich geil“ pointiert. Das ist auch so und mich fasziniert die Technik.


    Dennoch, um etwas ernster zu werden (ja auch ich kann ernst sein), war mir die Reduktion meines ? wichtig. Begonnen hat das etwa im Jahr 2001, als wir unseren Hausbau planten. Ich fliege zwar extrem selten privat, aber ab und zu geschäftlich und wohne rund 65 km von der Arbeit entfernt. Somit kommt selbst bei einem sparsamen und auch tatsächlich sparsam gefahrenen Diesel einiges an Diesel im Jahr zusammen (Etwa 1.600 l). Somit wollten wir im Haus keine fossilen Brennstoffe einsetzen und bauten ein Niedrigenergiehaus und beheizen es mit Holzpellets, unterstützt von einer thermischen Solaranlage. Das Haus selbst besteht weitestgehend aus natürlichen und leicht recyclebaren Materialien, eine Regenwassergewinnungsankage versorgt Garten, Toilette und Waschmaschine. Alle E-Geräte im Haus wurden auch danach ausgesucht, möglichst wenig Strom zu verbrauchen, der seit 2004 aus regenerativen Energien stammt.


    Das E-Auto ist jetzt die konsequente Fortsetzung dieses Weges. Und ich bin mir sicher, dass es ein Weg ist, der großen Fahrspaß und viel Freude bringen wird.