Oh je. Ich kann Euch ja verstehen, wenn Ihr über die hohen Stundenlöhne stöhnt, aber mir dreht sich der Magen um, wenn hier so Stammtischvergleiche kommen wie der gute Mechaniker verdient 3.500 EUR im Monat, aber mit den Stundenlöhnen kommen bei der Werkstatt 30.000 EUR im Monat zusammen. Zunächst mal, hat der Arbeitgeber höhere Lohnkosten als der Bruttolohn, da er noch die Anteile an der Renten-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung zahlt. Und jetzt fängt der Spaß für die Werkstatt erst an. Mit dem Lohnanteil muss folgendes finanziert werden:
- Der Mechaniker selbst
- Die Servicekraft, die Deinen Auftrag annimmt
- Die Buchhaltung, die alles abrechnet
- Die Geschäftsleitung, etc. (Overhead)
- Gebäudemiete (bei Eigentum die kalkulatorische Miete als Opportunitätskosten)
- Raumausstattung
- Den Maschinenpark
- Kreditzinsen für die Investitionen (Gebäude, Ausstattung, Maschinen, etc.)
- Abschreibungen (sonst kann er sich nie und nimmer neue Maschinen/Werkzeuge kaufen und schraubt mit historischen Teilen an Euren neuen Autos rum
- Neuinvestitionen für z.B. neue Technologien wie E-Autos (Umstellungskosten)
- Betriebskosten wie Strom, Wärmeenergie, Wasser (ja, der Unternehmer leidet wie wir unter den gestiegenen Kosten), Telekommunikation
- Lizenzgebühren
- etc.
Und jetzt kommt noch etwas: Die Werkstatt geht ein Wagnis ein, also ein unternehmerisches Risiko. Das muss und soll er auch vergütet bekommen in Form einer ordentlichen Rendite für sein Eigenkapital, dass er in den Betrieb gesteckt hat. Wenn dem nicht so ist, und alle Ihr Geld lieber in Festgeldanlagen stecken, dann würde es keine Unternehmer geben, keine Arbeitsplätze geben und wir könnten unsere Autos auch nicht zur Inspektion bringen.
Einfach mal, damit auch die andere Sicht hier in der Diskussion einfließt. Ich finde es nämlich gut, wenn man immer wieder auch die andere Sichtweise berücksichtigt. Was uns aber nicht abhalten soll, die günstigste Werkstatt zu finden, da dies den Wettbewerb in Schwung hält.