Beiträge von Tabo

    Das BGB sagt, dass im Falle eines fremd verschuldeten Schadens der Geschädigte so zu stellen ist, als sei der Schaden nie passiert.


    Der Geschädigte kann sich also zurücklehnen und der Haftpflicht kühl mitteilen, dass ihm irgendwelche Tabellen etc. schnurzegal sind und er bitteschön einen schadenfreien Enyaq mit gleicher Laufleistung (oder weniger) im gleichen Alter und in gleicher Ausstattung vor die Tür gestellt bekommen möchte. Sollte der Ersatz neuer oder besser ausgestattet sein, kann das über Ausgleichzahlungen geregelt werden, da der Geschädigte dann ja besser dasteht als vor dem Schaden. Sollte so ein Auto aber nicht zum Listenpreis verfügbar sein, ist das alleine das Problem der Versicherung, da der Geschädigte dann ja keinen Vorteil hat.


    Problem hier: wir sind hier nicht im Schadenersatz nach BGB sondern im Vertragsrecht nach HGB. Skoda erfüllt seine vertraglich geschuldete Leistung nicht.

    Theorie und Praxis unterscheiden sich aber leider. Frag mal selbst einen Anwalt. Alleine manche gegnerische Versicherungen muss man einklagen, dass sie endlich regulieren, obwohl die Rechtslage längst geklärt ist. Es gibt da einige schwarze Schafe. Das ist ein Erfahrungsbericht aus der Anwaltspraxis.

    Nachdem ich gestern 1-jährigen Bestellgeburtstag hatte, habe ich mal meinen Verkäufer angeschrieben:


    ...Aktuell steht ein grober Termin fest. Dieser richtet sich vom 02.10.2023 bis 30.11.2023 als genannter unverbindlicher Produktionszeitraum....


    also nur noch 10 Monate. Das Positive daran: mehr als die Hälfte ist geschafft ;)

    Hm, dieser Termin sagt eigentlich auch nichts genaues aus.

    Die Versicherung setzt hier doch einen Wiederbeschaffungs/Zeitwert an, den man dann bekommt -> Preis eines direktverfügbaren Gebrauchten.

    Oder sehe ich das gerade falsch?

    Ist dieser denn gleichwertig (!) und auch verfügbar? Bei den Preisen und der Knappheit des Gebrauchtmarktes ist es ganz sicher ein Desaster bei der langen Wartezeit auf das bestellte Auto.

    Ich kann Dich verstehen, Du bist sicher kein Nörgler. Ich sag ja, es tut mittlerweile sehr weh. Wie man es macht ist es verkehrt, solange kein Auto geliefert wird. Darauf kommt es an. Es wird bestellt aber kann nicht geliefert werden - und schon tut es - zurecht - weh.


    Ist es ein Fehler, in dieser Situation einen Skoda zu bestellen?


    Ich denke, diese Frage lässt sich mit Ja beantworten, wenn es darum geht, wenn man nicht extrem geduldig ist und seelisch nicht schmerzfrei ist. Denn wer ist das schon?


    Skodas hatten immer schon lange Lieferzeiten. Das ist die Tragik des Konzerns bei VW.

    Ich habe heute die Nachricht vom Autohaus bekommen (natürlich nur auf Nachfrage - seit August 2022 keine Info mehr...), dass sich der LT voraussichtlich auf Sept 23 verschiebt. Bestellung war im November 21. Es macht keinen Spaß.

    Mein Verkäufer schickt mir am Ende des Monats immer einen Statusbericht. Ich sage Dir, manchmal willst Du die Daten einfach nicht wissen, vor allem, wenn sie nach hinten rutschen.


    Daher kann ich Verkäufer mittlerweile verstehen, die sich nicht melden, weil es einfach keine positive Nachricht gibt und es immer weiter nach hinten rutscht (obschon es einige „schwarze“ Händler zu verantworten haben, dass sie trotz hoher Quoten Massenbestellungen durchführten und die Quoten den Kunden auch noch verschwiegen).

    Ich glaube auch, dass die Zeit der hier so oft zitierten ChampagnerOrgien mancher seriöser Höndler nach jeder Stornierung mittlerweile vorbei ist und eher einer Sorge gewichen ist, ob das alles noch so funktioniert. Verkäufer haben sicher auch kein so großes Interesse mehr an Stornierungen seitens der Kunden. Es tut mittlerweile auf allen Seiten weh.


    Von daher, die Situation um Skoda im VW-Konzern steht momentan sehr schlecht und es bleibt zu hoffen, dass endlich die Knappheit und or allem die Priorisierungen seitens VW von hochpreisigen Autos zugunsten der Margen aufhört.


    Wie asozial der Deutsche sich verhält, wenn Sorge vor Knappheit besteht, haben wir während der Pandiemie erfahren müssen.

    Selenium

    jamur


    Ich bin mir da nicht so sicher. Wir haben derzeit einen Ausnahmezustand, was die Verfügbarkeit von Chips für PKW angeht. Gleichzeitig haben wir eine generelle Beschaffungsknappheit, Strom- und Gasprobleme, höchste Inflationen durch den Krieg, der auch in Tschechien nicht spurlos vorübergeht.

    Hinzu kommt die Direktive des VW-Konzerns, margenstarke Autos zu priorisieren, also keine Skoda, sondern VW und Audi.


    Der Enyaq ist jetzt nicht wirklich ein „Erfolgsmodell“ im Skoda-Konzern, geschweige im VW-Konzern. Er hat beiweitem keinen so hohen Anteil an den gesamt produzierten Skoda-Fahrzeugen. Selbst bei der Elektrosparte alleine verkaufen sich die VW auch besser. Ob das jetzt wiederum an VW liegt, ist ja egal, weil es ja gerade das Problem mit einschließt.


    Solange diese Problematiken eine Rolle spielen, wird die Produktionszeit des Enyaq eher nicht sinken. Möglicherweise wird der Octavia als Dauerrenner eher noch priorisiert, weil er maßgeblich das Zugpferd der Marke ist. Die Wartezeiten für einen Octavia sind ja auch nicht gerade kurz.


    Meiner Meinung nach hat der Enyaq leider leider einen sehr schlechten Stand. Er ist ein wahrhaft tolles Auto, aber er steckt versteckt im Zwinger an der Kette von VW und dem derzeitigen Umgang der Auto-Konzerne mit den Krisen. So lange die Autokonzerne (wie einst die Banken) mit den Margen in der Krise zocken, solange wird es eine Knappheit bei Skoda inclusive massiven Lieferproblemen geben. Das gehört ja gerade zum kalkulierten Programm des Konzerns.