So schlecht geht es VW auch nicht. es geht ihnen nur so schlecht, weil sie unbedingt die 10% rendite erreichen wollen. Müssten sie die nicht erreichen würden sie auch nicht (so viel) rumheulen. Aber so können sie dann sagen , "wir habens ja gesagt und alles unternommen" wenn sie die rendite reißen. Mal nebenbei finde ich das ganze rendite gebahren eh sehr abstoßend... alles für den dackel, alles für club unser leben für den hund.. eh anleger natürlich..
Rendite ist für ein privatwirtschaftliches Unternehmen DIE Kennzahl schlechthin. Ohne Rendite macht das Unternehmen zu.
Viele Leute verstehen das Konzept von Rendite nicht und warum das erforderlich ist für Unternehmen.
In der Regel haben Unternehmen die erforderlichen Mittel für eine Investition nicht auf Tasche. Das gilt für große Unternehmen genauso wie für kleine. Sie müssen sich das Geld also erstmal leihen.
Das können sie entweder bei der Bank machen; da zahlen sie dann Zinsen, zum Beispiel 4% - und zwar fest, ohne wenn und aber. Ob es ihnen gut geht oder nicht, spielt keine Rolle.
Finanziert ein Unternehmen seine Investitionen über Kredite schreit in der Bevölkerung kein Hahn danach. Es ist akzeptiert, dass man für Kredite Zinsen zahlt.
Die andere Möglichkeit an Geld zu kommen ist, irgendjemand anderen davon zu überzeugen, denen ihr Geld zu geben. Das ist zum Beispiel der Aktienmarkt. Als Anleger leihe ich dem Unternehmen auch Geld, genau wie die Bank. Der Unterschied ist, dass ich meine Zinsen nur dann bekomme, wenn es dem Unternehmen gut geht. Macht das Unternehmen Verlust, bekommt der Anleger gar nichts. Und... hier heißt es nicht "Zinsen", sondern "Dividende" (das andere "böse" Wort), die aus der Rendite bezahlt werden.
Da fragt sich doch ein Anleger: Wieso sollte ich Dir mein Geld geben, wenn ich es ggf. nie wieder sehe? Das ist das hohe Risiko des Anlegers; ein Risiko, das eine Bank nicht, bzw. in viel geringerem Ausmaß hat. Und Risiko hat einen Preis. Je höher das Risiko, desto höher der Preis.
Also sagt das Unternehmen: bei der Bank muss ich 4% Zinsen zahlen. Wenn Du mir Dein Geld trotz Verlustrisiko trotzdem gibst, bekommst Du zwar nichts, wenn die Investition nicht funktioniert - aber WENN sie funktioniert - und nur dann -, bekommst Du 6%.
Das ist die Motivation für den Anleger, sein Geld trotz höherem Risiko zu verleihen: die Aussicht auf einen Gewinn!
Und genau diesen Gewinn, diesen Preis für Risiko, neiden einem Nicht-Aktionäre. Die denken, die Investitionen, die für Beschäftigungsgarantien, Arbeitsplätze, Arbeitszeitverkürzungen und Lohnsteigerungen nötig sind, fallen vom Himmel.
Rendite ist wichtig! Dem Unternehmen ist auch egal, wie und wo die Rendite entsteht; solange sie überhaupt irgendwo entsteht. Nur durch Aktionäre können sie nämlich weitermachen, wenn die Investition fehlschlägt.
Wenn die Rendite nicht mehr ausreicht, macht das Unternehmen einfach zu. Dabei reicht dem einen Unternehmen eine Rendite von 3% und dem anderen sind 8% zu wenig. Die haben dann eventuell auch unterschiedliche Risiken zu tragen.
Also: man darf nicht immer nur von der eigenen Position ausgehen, wenn man die Notwenigkeiten anderer bewertet (bzw. abwertet).