Beiträge von Selenium

    Verbauen alle deutschen Hersteller die gleichen HUDs?

    Nein. BMW, Mercedes und VW verbauen sicherlich unterschiedliche HUDs. Aber zumindest bei VW, Skoda, Seat wird es wohl aus dem gleichen Baukasten kommen. Und so viele Hersteller der zugrunde liegenden Projektionshardware wird es auch nicht geben. Zumal ich mir vorstellen kann (ohne das beweisen zu können), dass alle Hersteller bei dem gleichen namhaften Zulieferer einkaufen. Genauso wie Frosta die Tiefkühlkost für praktisch alle Handelsmarken liefert.

    Die Gegner sind meist nur Nachblabberer !!!!!

    Sie bringen irgend einen Nonsens gegen E Mobilität und wenn man Nachfrage aus welcher Quelle die Info stammte dann kommt meistens " Des hobe ghört ".

    Einfach alles nachblabbern

    Bei der Reichweite haberts am besten. Weil 300 od. 400 km ist zu wenig , aber wenn man fragt wann und wie oft sie mehr als 300 - 400 km am Stück fahren dann müssens extrem lang nachdenken.

    Die Ladezeit von 30 - 40 min ist auch zu lang. Die meisten fahren zur Tankstelle tanken und stellen dann Auto beiseite um noch einen Kaffee zu trinken. Wir E - Fahrer stecken Auto an und können in der Zeit beruhigt Pause machen. Ohne Stress

    Als wenn E-Auto-Fahrer allesamt hoch gebildete und gegenüber Fehlinformationen und Fehleinschätzungen völlig immune Erleuchtete sind. Das ist so eine bornierte Einstellung: "die E-Auto-Fahrer habens gecheckt und die anderen sind alle unterbelichtet". :rolleyes:


    Ein Auto ist für die meisten Leute eine erhebliche Investition. Diese Investition soll möglichst alle Transportbedürfnisse abdecken, die man so hat. Warum soll man man ein 50000€ Auto (oder meinetwegen ein 15000€ Auto) kaufen, wenn man dieses dann alle Nase lang nicht nutzen kann. Es ist zu klein, kann nicht genug ziehen, kommt nicht weit genug, ist nicht schnell genug und so weiter... und das, wo es ja eine Alternative gibt. Irgendwo hört für die meisten Leute die Selbstgeisselung der Umwelt wegen auf.


    Viele Leute würden auch extrem lang nachdenken müssen, wenn man sie fragt, wann sie mal mehr als 50km am Stück fahren. Deshalb würde ich aber NIE UND NIMMER ein Auto mit nur 60km Reichweite kaufen. Einfach weil ich dann bereits beim Kauf absehen könnte, dass ich ständig Zusatzkosten für ein alternatives Transportmittel hätte (zumal die alternativen Transportmittel dann wahrscheinlich wieder Verbrenner sein würden). Für mich - und ich wette, für viele andere auch - reicht es eben nicht aus, dass irgendeine (!) Elektromöhre verfügbar ist. Damit ein Auto für mich in Frage kommt, muss es gewisse Kriterien erfüllen - genau wie im Übrigen ein Verbrenner auch.


    Um Dich mal beim eigenen Argument zu packen: Hast Du eine Quelle, dass die meisten zur Tankstelle fahren, tanken, dann das Auto beiseite stellen, um noch einen Kaffee zu trinken?! Oder war das nur Nachgeblabber?


    An den Tankstellen an denen ich so tanke, steht sicherlich immer mal einer rum, der einen Kaffee trinkt, während aber in der gleichen Zeit 20 Leute rein und gleich wieder raus eilen, um weiterzukommen. Dieses Argument halte ICH ehrlich gesagt für Nonsens FÜR E-Mobilität.


    Eigentlich geht es mir gar nicht darum, Verbrenner schönzureden, oder Umweltschutz zu diskreditieren. Ich möchte nur mal das Bewusstsein schärfen, dass die Welt in den meisten Fällen etwas größer ist. Nur weil ICH etwas auf eine bestimmte Weise tue, gestehe ich Anderen ihre Lebensweise, Einstellungen und Ansichten auch mal zu.


    Wenn die E-Mobilität DAS Heilmittel für die Probleme dieser Welt sind, dann wird sie sich durchsetzen. Einfach weil sie besser ist, kostengünstiger, bequemer und so weiter so fort... dann bedarf es weder Zwang noch Moralpredigten. Die Leute tun es aus ureigenem Antrieb.


    ----


    Im Übrigen steige ich aufs E-Auto um, weil der Enyaq endlich ein Auto ist, dass mich absteits aller technischen Merkmale emotional berührt - ich fühle mich in dem Auto wohl, gut und sicher. Es ist endlich groß genug für meine Bedürfnisse, komfortabel genug, es bietet alle Komfort- und Sicherheitsmerkmale , und dank Förderung kann (bzw. will) ich es mir leisten. UND... es hat endlich eine Reichweite, die mir zusagt - obwohl auch ich nicht jeden Tag 529km fahre.

    SO sieht Resignation aus. 8|

    Ich sehe das ein bisschen... weniger idealistisch.


    Wenn es ums Klima geht, sehe ich durchaus Potenzial, wie man mit weniger Aufwand größere Effekte erzielen könnte. Aber nun gut, es ist wie es ist.


    Es gibt Gruppen, denen ist "leise" und abgasfreie Fortbewegung ganz gewiss kein Anliegen. Wem das Auto gar nicht laut genug sein kann, der wird sich gewiss nicht über leises E-Auto-Säuseln freuen. Ich bin gespannt, wann die ersten Außenbordlautsprecher für knalliges Verbrennergetöse sorgen (Porsche hat bereits ein passendes Patent dazu beantragt. Die Erfindung (!) ist: ein "außen angebrachter Lautsprecher")


    Der Abzug eines 750PS E-Autos ist genauso übersteigert, wie der eines 750PS starken Verbrenners (wobei die entsprechende Klientel das anders sehen wird). Wenn ich mit meinem 150PS Benziner die gleiche Beschleunigungszeit und erheblich mehr Top-Speed hinbekomme, wie mit dem jetzt bestellten 204PS starken E-Auto, dann reisst mich der "Abzug" jetzt nicht wirklich von den Socken. Trotzdem stimme ich zu - das Fahrgefühl eines E-Autos im Gesamten ist äußerst angenehm.

    allerdings hat der rigorose Zertifizierungszwang ja den Sinn dass das Auto einen unter Umständen nicht umbringt. Wobei man auch da eigentlich zwischen Systemkritische (Antrieb, Bremsen usw. ) und Rest unterscheiden könnte (Infotainment usw. )

    Weil um Millionen Beträge geht es auch in anderen Bereichen z. B. Banken wenn die IT mal ausfallen sollte.

    Das stimmt natürlich. Der rigirose Zertifizierungszwang hat schon seine Daseinsberechtigung. Allerdings ist es nicht selten nur ein Problem, die Behörden davon zu überzeugen, dass eine neue Technik nicht schlechter ist, als eine Althergebrachte. Da steht in den 40 Jahre alten Zertifizierungsrichtlinien, dass die sequenzielle Programmierung nach diesem und jenem Gesichtspunkt zu laufen hat. Das ist gut, solange man sequenzielle Programmierung einsetzt. Dass aber z.B. objektorientierte Programmierung seit 30 Jahren ebenso sicher ist, spielt keine Rolle, wenn der Zertifizierer sich auf die Hinterbeine stellt und sagt, "des ham wa schon imma so gemacht, des machen wa auch weiter so".


    Banken bewegen sich üblicherweise "nur" in der Risikoklasse der Vermögensschäden (also bis Ausfallwahrscheinlichkeit um 10^-4 oder 10^-5). Bei Autos kommen die Risikoklassen der "Personenschäden" hinzu, die gleich mehrere 10er Potenzen strikter bewertet werden (10^-5 bzw. 10^-6). Bei Flugzeugen, wo einem so ein 200t Brocken ins Gesicht fallen kann, puh... da wird es dann richtig aufwändig (10^-9). Seit ich weiß, wieviel Aufwand in der Flugzeug-Industrie zur Qualitätssicherung betrieben wird, steige ich ohne jede Bedenken in jedes moderne Flugzeug ein.


    Wie auch immer.


    Bei Tesla haben sie tatsächlich den Weg über "weniger Steuergeräte, dafür einen Zentralrechner" gewählt. Dadurch sinkt die Systemkomplexität, weil viele Schnittstellen wegfallen. Das ist einerseits clever und drückt die Kosten. Andererseits ist es ein hohes geschäftliches Risiko. Wenn ich mir ansehe, wie häufig es bei Tesla Updates gibt, bei denen Funktionen dazu kommen aber auch wieder entfernt werden. Das ist in meinen Augen eigentlich ein untragbarer Zustand für ein Auto, wenn Du von einem Tag auf den nächsten einsteigst und eigentlich nicht weißt, was das Auto heute kann, was es gestern noch nicht konnte UND (!) umgekehrt.


    Tesla setzt sich auch immer mal über so manches Zertifizierungskriterium einfach hinweg, frei nach dem Motto: "wir machen das einfach so, schliesslich sind wir Tesla" (siehe Scheibenwischerintervall-Schaltung). Ich nenne nur das Furz-Gehupe, das nachdem es ausgerollt war, von den amerikanischen Behörden wieder einkassiert wurde. Das ist in der Auto-Industrie möglich, weil die Zertifizierungsbehörden der Autoindustrie gewisse Selbstregulierungsprivilegien zugestanden hat. Aber Diesel-Gate, oder auch AutoPilot-Gate strapazieren diese Privilegien, sodass die Behörden wieder genauer hinschauen und dann eben eine machbare Sache wieder das Überzeugungsproblem bekommt.


    Das soll es mal gewesen sein. Ich bin etwas "abgeschwiffen". Eigentlich wollte ich nur zeigen, dass die Auto-Industrie jetzt die Konsequenzen eines teilweise selbstgemachten Problems ausbadet. Andererseits konnten sie eine solche Lieferkettenproblematik nicht voraussehen. Aus der Sicht von vor 5 Jahren, ist der Rezertifizierungsaufwand das größere Risiko gewesen, im Vergleich von (voraussehbaren) Ausfällen in der Lieferkette. Heute wissen wir, dass das vielleicht eine Fehleinschätzung war. Aber hinterher ist man immer schlauer.


    Allen wartenden wünsche ich viel Geduld. Ich bin mir sicher, dass die Autoindustrie alles versucht, um den Kunden nicht länger warten zu lassen, als irgendwie möglich. Und wenn es nicht um des Kunden Willen ist, dann doch mindestens um deren Geschäftswillen.

    Tja, mit moderneren Chips würde dann endlich auch eine Software flüssig laufen. Das wäre dann echt ein positives Kundenerlebnis :)

    Das kann man so leider überhaupt nicht sagen.


    Dass Autohersteller ältere Chips verwenden liegt unter anderem an sturen Behörden und starren Zertifizierungsprozessen. Es ist enorm aufwendig eine Änderung an einem bestehenden Design zu rezertifizieren.


    Natürlich sind viele Geräte überhaupt nicht sicherheitsrelevant. So ist es nicht entscheidend, ob die Ambientebeleuchtung zuverlässig funktioniert oder nicht. Aber das Motorsteuergerät sollte bitte nicht mitten im Überholvorgang ausfallen. Das ABS Steuergerät möge tunlichst nicht während eines Bemsmanövers neu starten. Der Airbag darf keineswegs einfach mal "peng" machen.


    Und selbst vermeintlich unwichtige Dinge sind kritisch. Wenn sich mitten in der Nacht plötzlich alle Fenster öffnen und das Auto am Nächsten Morgen völlig durchnässt ist, ist ein beträchtlicher Vermögensschaden entstanden. Und so weiter und so fort.


    Software wird bei praktisch jedem Autohersteller weitgehend nicht von Hand geschrieben. Die wird Tool-unterstützt generiert. Das Problem an dieser Stelle sind die Softwaregeneratoren. Die gesamte Kette von Entwurfswerkzeugen, Entwurfsprozessen, Softwaregeneratoren und Compilern haben in Kombination mit der Hardware (also auch den verwendeten Chips) eine Zulassung erhalten. So eine Zulassung dauert Jahre und kostet viele Millionen.


    Wenn nun der Hersteller eines kleinen Spannungswanders für 4 Cent das Stück meint diesen durch den Spannungswandler 2.0 zu ersetzen, dann steht im ungünstigsten Fall ein wieder viele Jahre dauernder und viele Millionen Euro teurer Rezertifizierungsprozess an. Und wenn sie damit fertig sind, kommt ein anderer Zulieferer, der seinen Mikrocontroller durch Version 2.0 ersetzt. Es dürfte klar sein, dass die Hersteller diesen Aufwand nur alle zig Jahre machen wollen. Deshalb müssen die Bauteile im einzelnen möglichst lange verbaut werden können.


    Es ist eben nicht, wie in der Unterhaltungselektronik. Wenn da der Router die Daten plötzlich nicht mehr durchleitet, dann kann man halt den Film auf Netflix heute Abend nicht gucken. Aber im Auto entsteht (je nach Risikoklasse) eben ein beträchtlicher Schaden.


    Ihr könnt es jetzt beim Enyaq (und der gesamten MEB-Plattform) live und hautnah miterleben. Die Zahnräder greifen momentan noch nicht geschmeidig ineinander. Ihr fühlt euch als Betatester, weil ständig irgendetwas anderes nicht funktioniert und es keine Lösung zu geben scheint. Eine zu gravierende Änderung am Gesamtsystem, zu viele gleichzeitige Baustellen kosten jetzt Produkt- und Funktionssicherheit. Das braucht jetzt wieder ein paar Jahre, bis die Fehler ausgemerzt sind.


    Ich bin in der Flugzeugindustrie und auch wir kämpfen immer wieder mit, wie weit gehen wir an den Rand des technisch Machbaren und wie weit holen wir uns wissentlich absehbare Obsolezenz ins Haus.


    Es ist sehr einfach gesagt, "sie müssten ja nur auf die neuen Chips umsteigen". Es ist wesentlich komplizierter.

    Ich bin mit mir überein gekommen, dass ich keine klimatisierten Sitze brauche. Sitzheizung finde ich sehr angenehm. Aber mit der Möglichkeit bei sehr heissen Tagen auf die Standklimatisierung zurückgreifen zu können, werde ich bestimmt sehr gut bedient sein.


    Und da es diese ohnehin noch nicht gibt, entwickle ich da auch keinen Vortrieb mehr... im Gegensatz zum PLA. ;)


    Vielen Dank jedenfalls. Mein Schmerz sowas nicht zu haben ist definitiv gelindert.