Wer seinen Mitarbeitern eine stattliche Prämie zahlen kann, das staatliche Kurzarbeitergeld auf 100% aufstockt, die Aktionäre fürstlich beschenkt und Hauptabteilungsleitern 6-stellige Jahresgehälter zahlt, der hat in meinen Augen keinen Anspruch auf staatliches Kurzarbeiter Geld.
Gerade die VW Altverträge, die "nur" am Band arbeiten, verdienen ein Schweine Geld. Soviel Geld, das die Banken nicht mal mit der Wimper zucken bei der Finanzierung eines 700.000€ Häuschen. Ich kenne konkret jemanden, der Abteilungsleiter bei VW in Qualitätssicherung ist und vor 2 Jahren ein neues Haus in einem Neubaugebiet im Speckgürtel des VW Imperium gebaut hat. Jetzt die Scheidung - das Haus steht aktuell für 1,1 Million € !!! zum verkauf - wie gesagt Abteilungsleiter, kein Vorstandsvorsitzender oder sonst ein hohes Tier.
Ganz ehrlich, wenn in einer Schlosserei Kurzarbeit herrscht, dann gibt es wieviel - 60%? Kurzarbeiter Geld - das wars dann - keine Aufzahlung auf 100% durch den Chef oder ähnliches. Die VW`ler sind nicht dankbar, das sie für 100% zu Hause bleiben dürfen, nein, die jammern dir die Ohren voll, wieviele Nacht und Sonntagsschichten ihnen jetzt durch die Lappen gehen, und das dass Kurzarbeitergeld ja SOOO wenig ist und man dadurch dieses Jahr nun gar nicht auf Philippinen fliegen kann - WILLKOMMEN IM LEBEN !!! Die VW`ler leben in einer finanziellen Blase, von denen sich der Otto Normalverdiener keine Vorstellung machen kann.
Dass VW das Kurzarbeitergeld von max 67% auf 100% aufstockt (wenn es denn so ist), ist sicher ein Resultat, zu dem VW vom Betriebsrat gezwungen wird. Aus reiner Nächstenliebe machen die das bestimmt nicht. Wenn Dich das also stört, wende Dich an den Betriebsrat (üblicherweise die IG Metall).
Auch die Aktionäre werden nicht fürstlich beschenkt. Sie stellen dem Konzern ihr Kapital zur Verfügung und werden im Gegenzug mit einer Dividende am Gewinn beteilligt. Sie werden allerdings auch am Verlust beteilligt. Jede Bank, die der Firma ihr Geld in Form eines Kredits zur Verfügung stellt, hat ganz selbstverständlich Anspruch auf Zinsen. Warum sollte der Aktionär keinen Anspruch auf Zinsen haben? Da heißen die Zinsen halt Dividende.
Die Prämie für die Mitarbeiter heißt eigentlich "Erfolgsbeteiligung". Wenn der Konzern also Gewinn erwirtschaftet, warum sollen die Mitarbeiter nicht auch etwas von dem Erfolg abbekommen? Auch das ist im Übrigen eine Leistung, die durch den Betriebsrat erzwungen wurde.
Es ist mitnichten so, dass VW (oder andere große Konzerne) ihre Mitarbeiter maßlos überbezahlen. Dass die Mitarbeiterbezüge bei Großkonzernen in der Regel deutlich höher sind, als bei kleinen Mittelständlern ist ein Resultat der Gewerkschaften. Das ist sicherlich gut für den Mitarbeiter. Ob das für das Unternehmen gut ist, darüber gibt es sicher geteilte Ansichten. Aber bei den Aussenstehenden kommt nicht an, auf wessen Mist das gewachsen ist. Jedenfalls bin ich sicher, dass die Unternehmen nur zu gerne das Kurzarbeitergeld nicht aufstocken wollen würden. Und auch keine Erfolgsbeteilligung zahlen wollten, wenn sie denn nicht fürchten müssten, dass mal wieder die Bänder stillstehen.
Das ein profitorientiertes Unternehmen Profit erwirtschaften muss (!), sehen viele Leute nicht gerne ein. Sie rufen dann aber gerne nach Investitionen. Das ist halt der Unterschied zu einem gemeinnützigen Verein.