Ich habe die Frage vom Langstreckenfahrer so verstanden, dass er wissen will, wieso der Motor mal viel und mal wenig Leistung abgeben kann. Ich versuchs mal mit einer Erklärung.
Der Vergleich mit dem Dynamo am Fahrrad (aber bitte immer Nabendynamo ) ist eigentlich ganz passend, denn der Heckmotor (und nur darum soll es jetzt gehen) im MEB ist auch eine permanenterregte Maschine, d.h. er hat Dauermagnete im Stator. Im Grunde genauso wie beim Fahrrad. Und da kann man folgendes beobachten: Wenn am Dynamo keine Lampe hängt bzw. sie aus ist, dreht er sich total leicht. Man merkt gar nicht, dass da ein Dynamo drin ist. Man könnte auch sagen, dass in dem Fall am Dynamo ein Verbraucher mit unendlich hohem Widerstand hängt. Es fließt kein Strom, also wird auch keine Energie aus dem Dynamo entzogen, also dreht er sich sehr leicht. (Hinweis: man könnte ihn auch kurzschließen; dann fließt zwar Strom, aber es fällt keine Spannung ab, also hat man auch keine Leistung.)
Wenn man jetzt eine Lampe anschließt, fließt durch diese ein bestimmter Strom und es fällt eine Spannung ab. Es wird also eine Leistung erbracht; das Rad dreht sich etwas schwerer. Merkt man aber kaum, denn Fahrradlampen ziehen max. 3 W. Das heißt aber nicht, dass der Dynamo nicht auch mehr leisten könnte. Es gibt z.B. auch Ladegeräte für den Dynamo, die bis zu 20 W leisten. Das merkt man dann schon deutlich beim Fahren. Wo ist da jetzt der Unterschied zur Lampe? Aus Sicht des Dynamos sind Lampe und Ladegerät einfach nur Widerstände. Aber sie sind unterschiedlich groß, und deshalb stellt sich "von selbst" jeweils eine andere Stromstärke und Spannung ein und damit auch eine andere Leistung. Man muss dem Dynamo nicht sagen, welche Leistung er erbringen soll, sondern das ergibt sich allein durch den Verbraucher.
Beim Eny wird die abgegebene Leistung im Grunde auch dadurch gesteuert, dass aus Sicht des Generators der Widerstand der Last verändert wird. Das macht die Leistungselektronik im Laderegler. Sie "simuliert" praktisch einen Widerstand für den Generator, so dass er genau die richtige Menge Strom abgibt. Und je nachdem, wie groß dieser simulierte Widerstand ist, wird mehr oder weniger rekupertiert. Gleichzeitig stellt sie aus Sicht des Akkus eine Konstantstrom- oder -spannungsquelle dar (je nach Ladestand) mit genau dem richtigen Strom bzw. Spannung.