Was bringt’s den Bestandskunden?
Das was Matthias macht, ist kostenlose Werbung für skoda und ein Stück rein-waschen des Konzerns nach dem Motto: sehr her, wir können doch software.
Erst hab ich mir gedacht...ach komm, egal...Du kannst es eh nie allen Recht machen und die Gedanken sind frei. Aber wenn schon jenen freien Gedanken ein Ort zur Aussprache gegeben wird, dann gebe ich doch meine auch mal dazu. Das wird nichts bei jenen ändern, denen ich es so oder so nicht Recht mache...aber vielleicht anderen einen Einblick geben der eventuell einen Mehrwert hat:
Und was jetzt?
Was ist Deine Lösung? Einfach nur meckern?
Ich kann Dir nur sagen was ich nicht mache
Ich rede eine gute Software - und das ist die Version 4.0 nach meinen bisherigen Tests - nicht schlecht, nur weil mir die Konzernpolitik hinsichtlich der Bestandskunden nicht gefällt. Das würde der Software nicht gerecht, das würde dem Weg den Skoda einschlägt nicht gerecht und vor allem nicht all den Leuten dahinter, die sich jeden Tag unermüdlich daran arbeiten das Auto besser zu machen.
Werbung?
Natürlich ist das Video auch Werbung (und Skoda hat sehr gehofft das dies mein Ergebnis sein wird, dazu weiter unten mehr). Aber es ist vor allem deshalb Werbung, weil das Auto als Modelljahr 2024 gut ist, wirklich gut. Und ist habe keinen Grund das nicht auch zu sagen. Es ist ein Review vom Auto, nicht vom VW-Konzern oder deren Umgang mit Kunden. Das Auto wirbt für sich und seine Qualität und das ist für mich auch vollkommen in Ordnung.
Sachverhalte trennen
Ich würde es sehr begrüssen, wenn wir hier einmal Sachverhalte von einander zu trennen vermögen. Das eine ist das neue Modelljahr und das ist wie es ist. Dafür gibt es ein Review. Das andere ist die Konzernpolitik und der Umgang mit Bestandskunden hinsichtlich Kommunikation und Einhalten von (Marketing-)Versprechen und Aussagen, für die wir keinerlei echte Schriftlichkeit im Vertrag haben.
Wir haben ihnen geglaubt und der Glaube ging halt zur Hölle und nun sind wir enttäuscht und hässig. Das ist aber ein eigenes Thema für sich. Ich werde dies, wie bereits angekündigt (auch im Review) in einem eigenen Video behandeln wo ich MJ22 (mein 80x) und MJ24 vergleiche und dann auch meine Worte an Skoda richte. Und darin wird es auch um die Frage gehen, ob ich dem Konzern hinter dem Auto mein Vertrauen erneut schenken werde.
Wischiwaschi & Lernen
Mir allerdings nachsagen zu wollen ich würde Skoda "reinwaschen" ist irgendwie zumindest lustig. Würde es manchem besser gehen, wenn ich gesagt hätte "Die neue Software ist genau so schlecht wie die alte"?
Darf (und soll und muss) Skoda nicht aus seinen Fehlern der Vergangenheit lernen und etwas verbessern? Denn genau das haben sie getan. Und hätten sie das nicht, dann wäre die Software immer noch die Gleiche und es gäbe nicht mal einen Grund zu jammern für uns Bestandskunden, da es gar kein Update gäbe, um das wir schreien könnten.Erst dadurch das sie nun so viel besser ist, gibt es überhaupt das Argument zu sagen: Und was kommt für uns, die wir SW 3 haben und euch auf den Weg zu diesem guten neuen Modelljahr geholfen haben.
Über die Kommunikation mit Konzernen
Und abschliessend noch etwas...wenn ich nur wie ein wilde Abrissbirne auf Skoda eindreschen würde...was würde das bewirken? Gar nichts, sie würden mich ignorieren und ich hätte nicht einmal eine Chance, das sie mir (und uns) zuhören. Oder glaubt wirklich jemand, dass Dreckschleuderei, Gebrüll und Shitstorm-Ambitionen auch nur irgendeine Türe oder Teams-Call bei Skoda öffnet?
Diese Chance wirklich zu reden und etwas zu erreichen - und ist das noch so gering - habe ich nur, weil ich sachlich, kritisch und differenziert unterwegs bin.
Gespräche auf Augenhöhe
Ich hatte in den letzten Wochen diverse persönliche Gespräche und Calls mit ungefähr einem dutzend Skoda Mitarbeitenden...von Board-Membern über PR bis zu Verantwortlichen aus dem Projektbereich, Technik und HMI. Und ja, die hören zu, die wollen verstehen, diskutieren und gehört werden. Die schauen die Videos (darum gibt es sie übrigens auch in englisch, weil es ihnen das viel einfacher macht...nicht nur um eine grössere Zielgruppe zu erreichen). Wir haben in Zell am See in meinem ENYAQ (und den neuen MJ24) gesessen und Sachen durchgespielt, besprochen. Ein wesentlicher Bestandteil dieser guten Beziehung ist aber auch, nicht alles worüber wir sprechen gleich rauszuposaunen und damit hausieren zu gehen. Und auch daran halte ich mich.
Das ändert eh nichts!
Mag die Chance irgendwas zu bewirken noch so gering sein (das ich manchmal selbst nicht mehr daran glaube), so will ich es wenigstens versucht haben...damit ich am Ende nicht dastehe und nur gemeckert habe und mich dann wundere, das es allen egal war. Und ja, das ist mir diese riesige Menge an Freizeit wert, die ich da reinbuttere...und wie an anderer Stelle geschrieben...ich will das die europäische Autoindustrie überlebt, neu aufblüht...wir brauchen diese Industrie und können den Markt nicht vollständig an Asien und Amerika verlieren. Vielleicht kann ich so etwas minimales dazu beitragen...jedenfalls mehr, wie mit blossem meckern.
Zu guter letzt
Am Ende vom Tag mag ich das Auto, den ENYAQ...das Design, die Atmosphäre innen, die Fahreigenschaften. Ich schaue ständig andere EV in der gleichen Liga an...keines überzeugt mich. Wenn der ENYAQ jetzt noch bei der SW gut wird, ist das ein super Auto (und ja, am Preis müssen sie noch was machen, aber da reden wir schon wieder über völlig andere Herausforderungen).
Aber ja, wer es gerne einfach hat kann das auf "Er ist ein Skoda Werbeträger und Fanboy und will den Laden reinwaschen" runterbrechen. Ich kann dann trotzdem gut schlafen und werde morgen wieder antreten etwas zu bewegen...sachlich, differenziert, emotional und ehrlich.