S.K ich habe mir heute mal den Spaß gemacht und bin mal wieder von 100% auf -1% runtergefahren. Ich habe das für Dich mal kurz ausgewertet.
Voraussetzungen waren eher schlecht. Außentemperatur zwischen 11,5 und 6,5 °C gemäß Auto. Batterietemperatur zwischen 11,5 und 15 °C, wärend der Fahrt Tendenz fallend. Es war deutlich erkennbar, dass es wegen der geringen Temperatur Einschränkungen bei Reku und Beschleunigung gab. Ich bin sehr sparsam gefahren und somit wurde die Batterie nicht warm, sondern kühlte aus. Der MaxEnergiegehalt war bei 100% SoC bei 73.400 Wh und schwankte im Verlauf der Fahrt zwischen 74.600 und 73.250 Wh. Der Energiegehalt war bei 100% SoC bei 67.850 Wh.
Ich konnte abzüglich der Reku 68.770 Wh während der Fahrt real nutzen. Hochgerechnet auf das BMS (96%-0%) sind das 72.400 Wh, also wenn ich den Enyaq wirklich leer fahren würde. Den Wert zugrundegelegt hat der Enyaq 94% SoH. So berechne ich es jedenfalls. Ich gehe dabei von einer Ungenauigkeit von +/- 3,1% aus. Ob man so rechnen kann, wird hier stark diskutiert. Am Ende weiß keiner hier, was VW bzw. Skoda dort macht. Es gibt leider nur Mutmaßungen.
Die Batteriezellenspannung war im Stillstand bei 100% SoC 4,11 V und die Zell-Differenz bei 100% SoC im Stillstand zwischen 5,86 und 8,06 mV. Ich habe die Zellen nicht balanciert, sprich die 100% waren wirklich nur 5% anstehend. Als der Enyaq voll war, sind wir sofort los.
Ich bin während der Fahrt möglichst energiesparend gefahren. Viel in N geschaltet, vorrausschauend, wenig rekuperiert und nahezu nicht gebremst. Ich bin den Hauptteil der Strecke 100 bis 120 km/h gefahren, ansonsten Geschwindigkeitsbeschränkungen eingehalten, also 80 oder 60 in Baustellen. Zum Schluss war ich etwas schneller (130 km/h maximal), da ich auch auf 0% runter wollte (es waren dann ja am Ende -1%). Energiesparendes Sägezahnfahren habe ich nicht gemacht. Die Heizung (Wärmepumpe) lief auf 22,5°C. Dort habe ich nicht gespart. Reifen sind 20 Zoll Sommerreifen, die soweit runter sind, dass es im Sommer neue gibt. Es war stürmisch (hin Rückwind und zurück dann Gegenwind) und 30% der Strecke mit leichtem Regen. Also Nasse Strecke aber keine starken Regengüsse.
Unter den oben genannten Voraussetzungen konnte ich bei einem Schnitt von 91 km/h und laut BC 21,5 kWh/100km Verbrauch mit einem 80er aus 2023 insgesamt 317 km ohne Nachladen fahren.. Allerdings braucht man dann gute Nerven. In diesem Fall, aufgrund der Temperatur und weil die Batterie durch die schonende Fahrweise nicht warm wurde, sondern eher auskühlte, hatte ich kurz vor zuhause bei 1% die gelbe Schildkröte, obwohl ich nicht beschleunigte, sondern ganz ruhig dahingleitete. Erstmals bei so einem hohen Wert SoC Wert von 1%. Die Beschleunigung war da natürlich schon längst stark eingeschränkt. Deutlich eingeschränkter als im Sommer bei warmen Wetter. Meine Frau schaute mich auch nur noch seltsam an und auf meine Frage "ist irgendetwas" kam nur schmallippig zurück "muss das sein, Du übertreibst es mal wieder". Wir waren dann aber ja auch schon fast zu Hause.
Im Sommer schaffe ich sicher 350 km oder etwas mehr. Im Winter werden die 300 km nicht erreichbar sein. Bei 86% SoH wird man weniger schaffen. Sicher sind 86% SoH bei 80.000 km richtig wenig und man muss sich schon fragen, ob man so ein Auto, mit Abschlag, wirklich kaufen möchte. Für das Fahren um den eigenen Kirchturm, 50 km zur Arbeit und wieder zurück und 1x im Jahr in den Urlaub, sicher machbar.
Batterie kaputt, wie hier vermutet wurde, kann ich mir nicht recht vorstellen. Eine Zell-Differenz von 8-10 mV spricht eindeutig gegen einen Defekt von einer Zelle. Ein Zell-Defekt ließe sich auch kaum wegbalancieren. Und selbst wenn die Batterie in 1 Jahr defekt sein sollte. Die Garantie greift bis 160.000 km, wenn ich mich recht erinnere.
Das wäre mal so ein Gesamtbild von einem Enyaq iV80, der schon jenseits der 130.000 km und jetzt 2,5 Jahre und 9 Tage alt ist. Ich hoffe, das gibt einen kleinen Einblick. So, und jetzt mache ich hier Feierabend 