Beiträge von enewby

    das ist falsch.

    Ok, dann führe ich das weiter aus und zitiere aus einer Information zur Rechtsschutzversicherung:


    "Gegen höhere Gewalt (z. B. Naturkatastrophen) sowie Betriebsstörungen beim Hersteller oder Verkäufer (z. B. Streik, Aussperrung) sind Sie machtlos, ebenso wie Ihr Händler. Deshalb verändern dadurch eingetretene Lieferverzögerungen die genannten Termine und Fristen um die Dauer der Störung. Länger als 4 Monate müssen Sie allerdings nicht warten. Sie können dann vom Vertrag zurücktreten."


    Nachdem weder die Corona-Krise vorbei ist (dazu müsste die WHO die Pandemie für beendet erklären) noch der Ukraine-Krieg vorbei ist, ist die Störung immer noch vorhanden. Daher verlängert sich auch die Frist des ULT, Schadenersatzpflicht besteht übrigens erst für schuldhafte Verzögerungen NACH dem Ablauf der Frist des In-Verzugsetzens. Betonung wieder auf schuldhaft. Der Händler kann nichts dafür, dass der Hersteller nicht liefert (außer, er hat bei der Quote gelogen - anderes Thema), der Hersteller ist immer noch mit der Störung konfrontiert und ist daher nicht schuldhaft an der Verzögerung. Das ist zumindest meine Interpretation. Was dann rechtswirksam wird, wissen wir, wenn Klagen eingebracht werden und Rechtskraft erlangen (das werden a) individuelle Klagen/Voraussetzungen sein und b) wird es lange dauern, wenn es durch mehrere Instanzen geht).

    Schonmal was von Lieferverzug gehört? Selbst bei höherer Gewalt ist der Händler mit einem ULT 01.08.2022 ab dem 01.12.2022 im Verzug und somit schadenersatzpflichtig.

    Dir ist die Bedeutung des Wortes "unverbindlich", dass sich in der Abkürzung ULT versteckt, aber schon bekannt, oder? Einen Lieferverzug zu einem unverbindlichen Liefertermin zu argumentieren schafft sicher nur ein Anwalt in einer Netflix-Serie ;)

    Naja, den Gedanken kann man auch weiterspinnen ... grundlegende Ursache ist letztlich die "Geiz ist geil" Idee finde ich. Alles soll möglichst billig sein. Das führt dazu Lieferanten am anderen Ende der Welt zu suchen usw. Was ich sagen will, ganz am Ende liegt es auch an uns selber ... Nachhaltigkeit, Lieferketten, Menschenunwürdige Produktion, das hängt alles miteinander zusammen.


    Da gebe ich Dir total recht - wobei die Geiz ist geil-Idee ja auch von den Konsumenten befeuert wird. Wir wollen möglichst viel um möglichst wenig Geld, dafür wollen wir möglichst oft etwas Neues. Natürlich wollen auch Unternehmen möglichst viel Gewinn machen (speziell AGs sind ja mehr dem nächsten Quartalsbericht verschrieben als nachhaltigen Lösungen/Investitionen etc.). Ein komplexes Problem, für das es wieder einmal leider keine einfache Lösung gibt.

    Nochmal für dich: Wir bekommen nur die reduzierte Förderung wegen Skodas Verschulden und nicht wegen unseres eigenen Verschuldens oder das des Händlers (vorausgesetzt er war ehrlich bzgl. der Quote).

    Vielleicht sollte man bei der ganzen Diskussion mal erwägen, dass es gar keinen Schuldigen gibt? Leider, unsere deutsch/österreichische Mentalität braucht immer einen Schuldigen (sicherheitshalber jemand anderes und nicht uns selbst ;-)), Situationsanalyse und Situationsverständnis ist da außen vor. Ich frage mich z.B. welche Schuld Skoda trifft, wenn in China ein Hafen in den Lockdown geschickt wird und damit globale Lieferketten ins Straucheln kommen. Oder was Skoda dafür kann, dass der Job des LKW-Fahrers inzwischen sehr unattraktiv ist und Speditionsunternehmen nicht mehr alle LKWs auf die Reise schicken könne. Oder welche Schuld Skoda trifft, wenn ein Zulieferer ein Steuergerät nicht liefern kann, weil Halbleiter weltweit gerade Mangelware sind.

    Bei mir war eigentlich der Faktor Allrad ausschlaggebend für den 80x. Allerdings nicht wegen der Mehrleistung (die hatte ich gar nicht so wirklich am Schirm) sondern weil ich für unsere Winter und die Fahrten, die ich da mache (Bergstraßen, Rauf auf die Almen für Schitouren etc.) auch jetzt schon einen Allradantrieb genieße.


    Meine tägliche Pendelstrecke liegt bei ca. 2x90km, wobei ich in der Firma prima laden kann. Insofern wäre ein 60x (hätte es einen gegeben) ganz vielleicht noch eine Option gewesen - die Reichweitensorge hätte mich da aber wohl dann sowieso auch zum 80x getrieben.


    Genau das meinte ich vorhin - Du sprichst von illusorischen Lieferzeitversprechen, vermischt hier aber Lieferzeitauskünfte von Händlern mit unverbindlichen(!) Lieferterminen seitens Skoda und machst, wie viele hier im Forum, fixe Lieferdaten daraus. Was die Händler versprechen, um etwas zu verkaufen, ist das eine (und ist teilweise wohl wirklich eine Frechheit), einen unverbindlichen Liefertermin als total verbindlich zu verstehen ist halt doch auch etwas weit hergeholt.


    Zum Coupe: Es gibt genügend Teile für die normalen Bestellungen - aber nicht in jeder Variante. Wenn jetzt z.B. keine Headup-Display-Steuergeräte verfügbar sind - warum sollen dann keine Fahrzeuge (egal ob Coupe oder nicht Coupe) ohne HU gebaut werden? Hätte Skoda das Coupe nicht auf den Markt gebracht, hätten sehr viele wohl einfach den normalen Enyaq gekauft - hätte an der Gesamtsituation nichts geändert, die Summe der bestellten Fahrzeuge wäre wohl gleich.


    Ich will keinesfalls Skoda verteidigen - es ist halt zu kurz gegriffen, einfach zu sagen "Die machen alles falsch, das sind alles Deppen" - so einfach ist die Welt nicht und so einfach sind die Lösungen für komplexe Probleme nun einfach nicht.

    Ich lese hier schon seit fast einem Jahr mit.

    Die gestörten Lieferketten sind nichts neues - das stimmt. Das Problem ist, dass nicht eine Lieferkette / ein Zulieferer ein Problem hat sondern viele Zulieferer/Logistikunternehmer etc. Das beginnt bei diversen Elektronik- oder anderen Bauteilen, die aufgrund kurzfristigster Corona-Lockdowns in China nicht gefertigt werden können, geht weiter über chinesische Häfen, die ebenfalls kurzfristig gesperrt werden (und nicht alle diese Sperren schaffen es in die Nachrichten) geht weiter über fehlende Schiffs- und LKW-Transportkapazitäten usw. usw. Das ist einfach alles bei bestem Willen nur bedingt planbar. Glaub mir - jeder Produktionsbetrieb hätte sehr gerne langfristige Planungsmöglichkeiten - alles andere ist nämlich außer teuer nur teuer.


    Dass Skoda nach Marge produziert ist legitim (wobei es absolut nicht sein muss, dass ein teureres Auto mehr Marge hat) - immerhin muss auch Skoda immense Mehrkosten/Kostenaufälle stemmen. Die Verantwortlichen von Skoda sind (wie alle Kaufleute/Geschäftsführer etc.) sogar verpflichtet, alles zu tun, damit es dem Unternehmen gut geht uns es zu keiner wirtschaftlichen Schieflage kommt.


    Zur Lieferfähigkeit von ID-Modellen - the same as everywhere (frag mal beim Autohaus nach) - egal ob ID-Modelle, Teslas, BMW, Hyunday, Kia - überall chaotisch und unvorhersehbar. (Ich habe hier direkt Zugang zu Fuhrparkverantwortlichen von mehreren Unternehmen).


    Zu den kurzen Lieferzeiten - hier im Forum werden auch immer Lieferzeitversprechen der Händler mit Lieferaussagen von Skoda vermischt. Die Händler versprechen wohl oft das Blaue vom Himmel (Stichwort Quote) - da kann Skoda nichts dafür. Seitens Skoda wurden auch beim Coupe noch kurze Lieferzeiten versprochen - das war wohl zu ambizioniert - wobei der Gedanke hier wahrscheinlich war, dass eine Krise (Kabelbäume Ukraine) verdaubar ist - die Mischung aller Krisen macht aber Planung vielfach sehr schwer.

    Die können ja in Sachen Betriebswirtschaft und Logistik garnix.Die armen Leute die da so ein tolles Auto entwickeln und bauen, nützt alles nix wenn danach nur noch Nichtskönner am Werk sind.

    Sorry, aber ich werde bei solchen Aussagen richtig unrund. Die Lieferketten zum Bau eines Fahrzeuges sind ein klein wenig komplexer, als viele sich das hier vorstellen. Fehlt nur ein Bauteil bei einem Zulieferer, dann war es dass mit dem Produktionstermin auch schon wieder. Und auch wenn es viele nicht wahrhaben wollen - die globalen Lieferketten sind nach wie vor massiv gestört und viele Dinge sind hier aktuell einfach nicht planbar. Das macht auch die Kommunikation so schwer - mein Arbeitgeber fertigt auch in der Elektro/Elektronikindustrie - wir müssen auch Kundenaufträge kurzfristigst schieben, weil plötzlich Teile nicht kommen (die z.B. schon ewig bestellt und zugesagt sind).


    Glaub hier wirklich einer, dass Skoda nicht versucht, so rasch nur irgendwie möglich alle Fahrzeuge zu bauen? Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass Autos nicht bauen/ausliefern zu können auch an die Existenz eines Herstellers gehen kann (immerhin sind da ja doch einige 10.000 Mitarbeiter zu bezahlen.


    Also, bevor hier mit Pauschalverurteilungen um sich geworfen wird - einfach mal kurz innehalten und nachdenken, ob man es selber wirklich besser machen könnte ;-).