warhammer
Ersteres: Da bin ich voll bei Dir
Zweiteres: Ja, auch das gibt es, aber dann erfolgt die weitere Fertigung nicht im selben Werk, sondern an anderer Stelle.
Ich muss mich jetzt mal in die Fertigungsstrecke eindenken:
Wenn ich Fahrzeuge nach der Lackierung vom Band nehmen möchte, dann können diese Wagen vermutlich nicht für den weiteren Fertigungsprozess (also direkt folgend) geplant sein.
Diese Fahrzeuge gehen dann zur Fertigstellung in ein anderes Werk (wie in Deinem Karoq Beispiel) und die anderen müssten zwischen gelagert werden.
Steht dann der Rest der Fertigung nach der Lackierung? Oder wie darf ich mir das vorstellen?
Werden nur einzelne Fahrzeuge ausgeschleust, zwischengelagert und in den Prozess wieder eingefügt sobald die fehlenden Teile da sind?
Ist es da nicht viel einfach die komplette Produktion still zu legen und erst wieder dann aufzunehmen, wenn genügend Teile für einen neuen Anlauf vorhanden sind?
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... wie sieht so eine Fertigung im groben aus:
Karosseriebau (1-x Fertigungsstrecken)-> Speicher -> Lack (1-x Fertigungsstrecken) -> Speicher -> Endmontage (1-x Fertigungsstrecken) -> Abnahme (Das was als "Fertig" beim Händler im System steht)
Jetzt gibt es diverse Formen wie man dafür sorgt das am Ende die richtigen Fahrzeuge rauskommen.
Angefangen bei jedes Gewerk optimiert für sich, bis hin zu was wie Perlenkettenfertigung (Lange Zeit das Lieblingskind fast aller Logistiker)
Dazu gibt es diverse Spielwiesen wie unterschiedliche Fertigungszeiten in Karobau zu Lack zu Montage, unterschiedliche Anzahlen an Fertigungsstrecken pro Gewerk, unterschiedliche Arbeitszeitmodelle...
Lassen wir mal alles beiseite und auch wie Skoda nun genau plant ist an der Stelle egal.
Für den von mir beschriebenen Fall (Lackieren von Quarzgrau) würde das bedeuten das der Karobau und die Lackiererei die entsprechenden Fahrzeuge bauen und die entweder vor dem Speicher ausgeschleust und zwischengelagert werden, ins Lager gefahren und von dort ausgeschleust werden, oder auch einfach im Lager (Wenn genug Platz ist) gesperrt werden. Das würde bis dahin funktionieren weil die Montage weniger baut als Karo/Lack liefern können. Wenn dann die Quarzgrauen Autos gebaut werden sollen, werden sie wieder ins Lager eingeschleust und/oder entsperrt.
So ähnlich ist das mit dem Karoq, nur das der nach dem ausschleusen nicht mehr eingeschleust wurde sondern per LKW/Bahn verschickt wurde und den Systemen bei Skoda gesagt wurde "Auto ist fertig".
Stehen tut dabei nichts, wenn dein Werk theoretisch 1000 Autos pro Tag bauen könnte dann kann auch der Lack 1000 Autos liefern (Meistens, andere Geschichte). Wenn die Montage nun nur 500 Autos braucht, kann die Lackiererei diese liefern und zusätzlich 500 in quarzgrau lackieren.
Anders läuft das mit den Fehlteilen. Da wird erstmal festgelegt was sinnvoll ist später zu einzubauen (AHK problemlos, HUD wäre sinnlos da das ganze Amaturenbrett wieder raus müsste) und dann werden in der Fertigung einfach die entsprechenden Schritte ausgelassen.
Passiert das nur mit einzelnen Autos werden die normalerweise wieder in den Prozess eingeschleust (Wie Fahrzeuge die irgendwelche Fehler hatten und in der internen Reparatur waren) um die normalen Abnahmeprozesse zu durchlaufen.
Bei den aktuellen Massen an Fahrzeugen, werden normalerweise eigene Wege für die Abnahmen definiert und umgesetzt und die Fahrzeuge kommen nicht nochmal auf die Linie.
Einfacher: Definitiv. Besser: Eher nein.
Das Problem: Die Linie hat eine minimale Taktzeit, heisst Du kannst nicht beliebig viele Autos bauen und damit einen Stillstand auch nur bedingt aufholen. Heisst: 2 Wochen Stillstand - Verlust von 2 Wochen Fahrzeugproduktion, aufzuholen nur durch Arbeiten an eigentlich freien Zeiten.
Baust Du aber (fiktiv) 25% der Autos fertig und 50% auf Halde dann kannst Du die 50% ausserhalb der Linie fertigstellen wenn die Teile da sind (Leute hast Du ja genug, wenn die Linie nur zu 75% arbeitet) und verlierst nur 2 Tage Produktion (Die 25% halt die übrig bleiben).