Beiträge von Michael80

    jens__k : Danke für den iMSys-Hinweis. Zur Zeit habe ich eine "moderne Messeinrichtung" und vor einem Jahr habe ich auch schon konkret über eine intelligente Messeinrichtung nachgedacht und sondiert. Mit dem Ukrainekrieg habe ich erst mal alle Überlegungen für Veränderungen im Strom-Service-Bereich ruhen lassen. Aber stimmt schon, ich sollte die Sondierungen, über das was der Markt bietet, wieder aufnehmen.

    Lichtsammler , leider gehst Du wiederholt nicht auf die Einwändungen ein, wie sich Deine streng wissenschaftlichen Überlegungen, die ich ungeprüft akzeptiere, im real existierenden Strom-Produktions- und Verbrauchs-System entfalten sollen und können. Verstehe ich Dich richtig, dass ich am besten nur eine nackte Volleinspeise-PV-Anlage betreibe? Und diese Energie wird dann von der Energiewirtschaft zum Nutzen aller Verbraucher effizient und perfekt genutzt? Wenn ich damit richtig läge, wäre das genau der Punkt wo sich unsere Ansichten absolut unterscheiden.


    Die Planung meiner PV-Anlage geht auf die realen Verhältnisse im Jahr 2017 in Deutschland zurück und sie läuft seit 2018:


    Meine 11,52 kWp Anlage (mein Dach ist damit vollbelegt) würde ohne Speicher bei Sonne ständig abgeregelt. Du hast das kurz mit "natürlich ärgerlich" abgetan. Für mich ist die abgeregelte Energie schwer abzuschätzen; aber ausgehend von den durchschnittlichen jährlichen Sonnenstunden meines Standorts und unter Berücksichtigung, dass meine Anlage auch ohne einen Speicher nur bei einem Teil dieser Sonnenstunden von der Abregelung betroffen wäre, komme ich übers Jahr gesehen grob und vorsichtig geschätzt auf 1500 kWh, deren Entstehung bei mir per Gesetz verhindert würden, falls ich sie nicht in den Speicher lenken würde. Das geht, weil die Abregelungschaltung bei mir erst nach dem Eigenverbrauch greift. Damit schaffe ich es mit einer Speicherladung von jährlich 1476 kWh ziemlich viel Energie vor der "ärgerlichen" Abregelung zu retten. Mit dieser Speicherladung wird auch ein Großteil des Speicher-Eigenverbrauchs von jährlich 415 kWh abgedeckt. Die realen Strombezüge des "Verbrauchers" Speicher aus dem Netz betragen im Jahr 60 kWh.


    Aus jährlich 60 kWh Netzenergie werden letztlich 1061 kWh reiner PV-Strom. Strom, den es sonst gar nicht gegeben hätte. Eine Hebelwirkung mit einem Faktor über 17.


    Liebe Grüße

    Michael

    ...

    Durch deinen geringen Strombezug beteiligst du dich bei den Netzgebühren auch nur zu diesem Anteil am Netz.
    Alle anderen müssen deinen Teil dann mittragen.

    ...

    Fragen: Gilt für Stromkunden ein Mindeststromverbrauch in kWh, den sie einzuhalten haben? Wir PV-Anlagen-Besitzer müssen doch alle die Regularien einhalten, die uns von Versorgern und vom Gesetzgeber vorgegeben werden. Als Konsumenten können wir einen Versorger mit seiner Grundgebühr und seinem Arbeitspreis wählen, als Produzenten unterliegen wir der Einspeisevergütung, die sich aus dem Zeitpunkt unseres Anschlusstermins ergibt. Worauf basiert Deine These, dass wir PV-Anlagen-mit-Speicher-Besitzer andere übervorteilen ("Alle anderen müssen deinen Teil dann mittragen.")? Dass wir die vorgegebenen Spielregeln der anderen einhalten? Die Marionette bespielt den Puppenspieler? Und interessanter Weise machst Du diesen Vorwurf damit auch jedem reinen Stromkonsumenten, der erfolgreich seine Ideen umsetzt, weniger Strom zu verbrauchen als in vorhergehenden Jahren. Und die Energie- und Stromsparappelle z. B. der Bundesnetzagentur sind Aufrufe zum Schmarotzertum?

    Hi Michael,

    ...

    Unter dem Strich bleibt es der verzweifelte Versuch, die Hand auf den "eigenen Strom" zu legen, bevor der Nachbar ihn direkt verbrauchen kann.

    ... und dass mein Nachbar meinen Strom und den der regionalen Windenergieanlagen eben oft nicht nutzen kann, weil wir bei viel Sonne bzw. Wind abgeregelt werden, das ist doch genau der Schwachpunkt am real existierenden System. Dass wir das nach über 20 Jahren "offizieller" Energiewende nicht besser machen.


    Du sagst selber "Speicher sind eine gute Idee." Nur wurde deren Entwicklung seit über 20 Jahren kaum ernsthaft vorangetrieben, obwohl ja immer klar war, das es bei den regenerativen Energien Erzeugungsspitzen gibt; und gebaut wurden und werden sie dementsprechend auch nicht in ausreichendem Maß. Ich habe nach Bürgerbeteiligungen für echte physische Stromspeicher gesucht. Nichts gefunden außer "Clouds" die lediglich Energiebilanzen führenund mir im Winter fossilen Strom liefern oder "Energiedörfer" in denen ich dann leider nicht ansässig bin. Mit meinem kleinen BYD-Speicher konnte ich diese "gute Idee" dann wenigstens in die eigene Hand nehmen, weil diese Lösung real verfügbar war. Und ich musste dann sogar im Marktstammdatenregister meinen Eintrag, mein "Statement", hinterlassen, dass es einen weiteren Bürger gibt, der lieber in einen suboptimal effizienten Kleinspeicher investiert als gar nichts zu tun.


    Du hast recht, wenn Du zum Speicher schreibst "Diese Geräte haben keine Verbindung zum Netz". Ja, ich frage mich nur, wie es kommt, dass eigentlich seit der EEG Novelle 2011 oder 2012 Smart-Meter standardmäßig vorgeschrieben waren und es erst seit kurzem real existierende Smart-Meter gibt. Rund 10 Jahre standen die im Gesetz und konnten nicht gekauft werden. Ich habe mich z. B. 2018 durchaus bemüht. Wo ich beim Thema Energiewende auch hinschaue, ich sehe auf die letzten zwei Jahrzehnte betrachtet durchaus interessante Ideen, Ankündigungen und Gesetze aber auch viele Verzögerungen und Hintertüren, um beim status Quo verharren zu können.


    Aber warum lege ich die Hand auf den "eigenen Strom"? (Wer auch immer die Formulierung dieses "Arguments" so erfunden hat: Ziemlich dreist, die Speicher-Investoren in die asoziale Ecke zu stellen)

    Solange unser Stromnetz und seine Steuerung in so einem "unsmarten" Zustand ist, dürft ihr euch doch alle freuen, wenn ich mich mit meiner über's Jahr betrachteten 80%igen Autarkie mit 20% öffentlichem Strom begnüge. Das, was ich nicht verbrauche, lasse ich euch zu eurer Verfügung! Und obendrein speise ich jährlich noch 8 Mega-Watt-Stunden zu 0,10 EUR/kWh für meine Nachbarn ein!


    LG

    Michael

    goofy1966 und Lichtsammler ,

    vielen Dank für eure Diskussion hier, die mich von beiden Seiten her bereichert hat und die ihr meiner Meinung nach auch ruhig noch weiter führen solltet. Ich finde mich blöderweise auf beiden Seiten wieder. Aus eigener Erfahrung mit meinem Speicher weiß ich, dass er sich betriebswirtschaftlich nur rechnen wird, wenn die Strompreise dass aktuelle Niveau halten und zusätzlich noch Jahr für Jahr weiter steigen (je höher die Differenz aus Strompreis und Einspeisevergütung, desto besser für die Speicheramortisation). Die Verluste, die Lichtsammler beschreibt, entsprechen meinen Erfahrungen.


    Aber ich habe mit Lichtsammlers Argumentation auch meine Probleme, vor allem weil er die "technisch/physikalischen Fakten", die für alle gelten, die ich natürlich auch anerkenne, auf seine Gesamtbetrachtungen ausdehnt. Es ist aber leider ein Fakt, dass meine PV-Anlage bei bei Überschreitung der Einspeisung von 70% kWp abgeregelt wird und ich leider viel zu häufig an den mich hier regional umgebenden Windenergieanlagen vorbeikomme, die dann bei schönstem Wind stillstehen. Das heißt für mich Elektro-Laien: In der Praxis müssen wir wegen Verteil- und Steuerungsproblemen unsere tolle erneuerbare Energienproduktion in Teilen einschränken, weil wir den Strom von Kohle- und Atomkraft der Energie-Großkonzerne gar nicht gut/schnell genug einregeln können. Die massiven Netz- und Verteilprobleme und die massiven Verbrauchssteuerungsprobleme (verpennter SmartGrid-Ausbau, z.B. V2G Applikationen, die sehr gut gedacht, aber genaugenommen von den Konzernen nicht gewollt sind) und die Ausgleichszahlungen für Windenergieanlagenbetreiber für entgangenen Stromverkauf sind real!


    Die Idealzustände, die Lichtsammler bzgl. der Nutzung von PV- und Wind-Strom beschreibt, gibt es zur Zeit leider nicht.


    Und das hat mich vor Jahren bewogen mit einer PV-Anlage mit Speicher auch ein "gesellschaftspolitisches Statement" zu setzen (zugegeben ein sehr kleines, aber besser als nichts). Die Energieproduktion muss noch viel demokratischer sprich dezentraler werden. Je mehr desto besser. Nur damit schaffen wir den Marktdruck ein wirklich effizientes Energieversorgungssystem zu entwickeln. Solange wenige Energie-Großkonzerne sich ihre Privilegien erhalten können, mit Produzieren und Verteilen von Strom sich gute Renditen sichern zu können, brauchen wir nicht zu hoffen, dass sie einen gesamtgesellschaftlichen Aspekt als erste Priorität für ihre unternehmerischen Entscheidungen berücksichtigen. Energiewende heißt auch: Wende der Energie-Markt-Organisationsstruktur. Und dazu gehören möglichst viele kleine alternative regenerative Stromerzeuger; und mein Speicher ist bei jedem Entladevorgang ein regenerativer Stromerzeuger, der gespeicherten PV-Strom liefert, der sonst nicht selten abgeregelt worden wäre.


    Liebe Grüße auch aus dem Weserbergland

    Michael

    ...

    Also 101 m2 solarfläche.

    Ob man damit wohl auf eine 20kw Anlage kämme?

    ...

    Die flächenmäßige Größe der Module für Dachmontage ist durch akt. Bauvorschriften auf 2 m² limitiert. Gängige Zwei-m²-Module bringen ca. 0,4 kWp. Wenn Deine 101 m² Dachfläche eine optimale Modulbelegung zulassen, redest Du von 0,4 kWp * 101/2 = 20 kWp. Rein theoretisch geradeso möglich.


    Und 25.000 EUR / 20 kWp = 1.250 EUR/kWp. Das wird sportlich. Und von Speicher reden wir noch gar nicht!

    Werte Kellergemeinde,

    ...

    Crush89 :

    <OFF TOPIC>

    :/ ... und dann frage ich mich die ganze Zeit noch, wen Du eigentlich genau mit "Kellergemeinde" anzusprechen meinst? ;)


    Gehst Du zur Internetnutzung immer in den Keller? Ich zum Beispiel sitze mit meinen "Surf-Maschinen" so ziemlich überall, aber in meinem Leben noch nicht im Keller (und ich kann schon auf einige Jahrzehnte PC-Nutzung zurückblicken). :)

    </OFF TOPIC>

    ich verbrauche ca 6000 KW im Jahr

    Bei guten Standortbedingungen wird Deine 10 kWp PV-Anlage 10.000 kWh bringen. 6.000 kWh brauchst Du selbst. Da wird auch ohne BEV 'ne ziemlich gute Eigenverbrauchsquote rauskommen. Dass dann ausreichend oft lohnende Überschusserträge für's BEV übrigbleiben, muss man dann evtl. per PV-Steuerung priorisieren. Der Enyaq benötigt eine Mindestladeleistung von ca. 1,4 kW.