Beiträge von danman67

    Im letzten Herbst noch für das AVAS eines unserer Dienstwagen (Superb Hybrid) die zusätzliche Förderung erhalten. Sollte also bei allen Zulassungen in diesem Jahr, bzw vor dem 30.06.2021, auch noch in top sein. Wird für die meisten hier knapp, aber für ein paar sollte es noch passen.

    Zugegeben, der Text von der BaFa zur Förderung des AVAS ist nicht gerade selbsterklärend. Es gilt die EU Verordnung Nr. 540, die schon seit 2014 "in der Mache" ist und inzwischen mehrfach geändert wurde, im übrigen auch auf Druck von Blinden- und Sehbehindertenverbänden, die ein nachvollziehbares Interesse haben, daß man Fahrzeuge hören kann, wenn man die Straße überquert. Siehe: (Geräuscharme Fahrzeuge - Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. (dbsv.org))


    in der jetzt aktuell gültigen Fassung der EU Verordnung steht:


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    Das bedeutet im holperigen EU-Beamtendeutsch, daß bis schon zum 1. Juli 2019 in neuen TYPEN von BEV und Hybriden ein AVAS einzubauen ist (also solchen, die dann zum ersten Mal eine Typzulassung als KFz = Homologation erfahren) und bis zum 1. Juli 2021 dann ein AVAS in allen neuen BEV und Hybriden einzubauen ist, also auch in solchen, deren Homologation als Kfz schon älter ist (wie z.B. beim EQC).


    Da der Superb seine Homologation schon vor dem 1. Juli 2019 bekommen hat, war ein AVAS also noch nicht verpflichtend und er bekommt die Förderung, solange er bis zum 1. Juli 2021 erstmalig zugelassen wird.


    Der Enyaq bekommt sie sicher nicht mehr, aber ehrlich: Ist das bei der Preisklasse wirklich so entscheidend?

    AVAS ist z.Zt. noch mit einem Hunni förderfähig:

    ... Ich befürchte, das wird nichts mit dem Hunni beim Enyaq. Es steht dort ja:

    . Ein AVAS ist förderfähig, wenn zum Zeitpunkt der Fahrzeughomologation ein solches

    System nicht verpflichtend in das Fahrzeug eingebaut werden musste und es zudem im Sinne der Richtlinie EGtypgenehmigt ist.

    Da ein AVAS meines Wissens bereits seit Juli 2019 in der EU verpflichtend geworden ist und der Enyaq mit Sicherheit erst im letzten September oder so beim KBA homologiert worden ist, gucken wir da wohl in die Röhre.

    Naja, er meint es gibt "zwei potentiell gut Gründe"

    ...ganz genau, die Betonung lag auf "potentiell". Plausibel wären sicher beide Gründe. Mich hat vor allem überrascht, zu lesen, daß bei Fahrzeugen mit solchen Gasdruckdämpfern der TÜV die kontrolliert und ggf. bemängelt, siehe hier:


    Kein TÜV wg Gasdruckdämpfer Motorhaube - Seite 2 - .... (motor-talk.de)


    Auch die zweite Erklärung mit dem Knautschverhalten der Motorhaube bei einem Frontalaufprall ist sicher nicht abwegig.


    Was nun genau dazu geführt hat, daß der ENYAQ (wie viele andere neuere Modelle) keine Gasdruckdämpfer mehr zum Aufstellen der Motorhaube hat, dazu müsste man schon die Entwickler befragen.


    Und so kann es natürlich auch noch einen simplen dritten Grund dafür geben:


    3. Kosten sparen, koste es was es wolle!! :(

    Es wurden die fehlenden Gasdruckfedern für den Frunk angesprochen: kann man das Nachrüsten weil es schon wenig elegant ist für ein sonst wirklich elegantes Auto: die Stange ist wirklich oldschool, obwohl Ölkontrolle werden wir selten machen, oder ;)

    Es gibt zwei potentiell mögliche gute Gründe für den Verzicht auf die Gasdruckfedern, der jetzt bei vielen neueren Fahrzeugen zu beobachten ist:


    1. Die Motorhauben werden immer größer und schwerer (beim ENYAQ ist sie ja wohl auch recht schwer). Dementsprechend benötigt man vermutlich sogar zwei Gasdruckfedern, um die Öffnungskraft zu leisten. Beide werden auch entsprechenden Bauraum benötigen und natürlich deutlich teurer sein als eine Haltestange. Ferner verlieren prinzipbedingt alle Gasdruckfedern irgendwann an Gasdruck, wenn das auch sehr lange dauern mag. Damit entsteht das Risiko, daß die Haube jemand unvorhergesehen auf den Kopf fällt. Bei amerikanischen Kunden führt so etwas zumeist zu Millionen-Schadenersatzklagen. Deshalb gibt oder gab es bei damit ausgerüsteten Fahrzeugmodellen auch die Vorgabe, die Gasdruckdämpfer regelmäßig nach vorgegebenen Fristen zu wechseln und die Vorgabe für die TÜV-Prüfer, dies im Zuge der HU zu überprüfen. Kann man im Netz in einschlägigen (z.B. BMW) Foren recherchieren.


    2. Die sicherheitstechnische Auslegung bei Frontkollisionen zur Reduktion der Unfallfolgen erfordert das gezielte Einknicken oder "Aufbäumen" der Motorhaube, um kinetische Energie aus dem Aufprall zu absorbieren. Dies wird ja in entsprechenden FEM-Simulationen und Aufprallversuchen untersucht (NCAP-Test) und ist Bestandteil des Zulassungsprozesses für Neufahrzeuge. Ich kann mir gut vorstellen, daß die bei geschlossener Haube bestehende horizontale Fixierung derselben durch evt. gleich zwei Gasdruckdämpfer beim Aufprall diesem Effekt zumindest entgegenwirkt, wenn ihn nicht sogar verhindert. Das wäre dann sicherlich ein Ausschlußkriterium für deren Montage.


    Ob unter diesen Gesichtspunkten eine Nachrüstung deshalb sinnvoll wäre, bleibt fraglich, ob das ggf. die Betriebserlaubnis des Fahrzeugs zum Erlöschen bringt, ebenso.


    Ganz abgesehen davon brauche ich sowas auch überhaupt nicht. Die Zeiten, wo man alle paar Minuten die Motorhaube elegant öffnen wollte, um den Kumpels den selbst gepimpten Motor zu zeigen, nach Möglichkeit mit verchromten Ansaugkrümmern, sind ja schon mit allgemeiner Einführung der großflächigen Plastikabdeckungen mit Hersteller-Logo vorbei.:)

    Was ich immer noch nicht verstehe: Kommt der "normale" Enyaq nun mit einem Zwei-Speichen- oder einem Drei-Speichen-Lenkrad? Es hieß immer, das Drei-Speichen-Lenkrad sei dem Sportsline vorbehalten. Der tschechische Tester oben hat aber in einem ganz normalen Enyaq auch das Drei-Speichen-Lenkrad.


    Wäre mir persönlich nicht sooo wichtig, Hauptsache: "Enyaq - Super Auto!", so viel habe ich nämlich mangels Tschechisch-Kenntnissen aus dem Video immerhin mitgenommen (22:27):)