Beiträge von Decarbonizer

    Aus meiner Sicht macht der Fahr-Modus B (stärkste Rekuperation) wenig Sinn, da ich diese ja auch mittels der Pedal-Wippen schnell und bequem einstellen kann. Bei jedem Wegnehmen des Fußes vom Strompedal max. zu verzögern scheint mir schon deswegen nicht sinnvoll, weil es energetisch oft günstiger ist, das "Segeln" ohne Gas (Strom) auszunutzen, als der verlustbehaftete Vorgang der Wandlung der kinetischen Energie in elektrische - um anschließend wieder zu beschleunigen. Die automatische Rekuperation erscheint mir im Zusammenspiel mit Navi und div. Assistenten sehr gut abgestimmt. Wenn zb vor einer Kurve das System zu stark verzögert, kann ich dies ja durch einen ganz dezenten Druck auf's Strompedal unterbinden. Was ich allerdings nicht nachvollziehen kann ist, warum das Fahrzeug bei der Annäherung an ein stehendes Fahrzeug zwar verzögert, aber eben nicht (!) bis zum Stillstand. Die Trommelbremse hinten finde ich eine gelungene Lösung. Da die Bremskraft vorne ohnehin größer ist als hinten und es in der Mehrzahl der Bremsvorgänge ohnehin mehr um Rekuperationsverzögerung geht als um "echte", physikalische Bremsvorgänge, hat die Trommelbremse trotz ihrer schlechteren Bremswirkung bei Dauerbelastung gegenüber der Scheibenbremse durchaus große Vorteile bzgl. Wartungsfreiheit, Schutz vor Korrosion und Langlebigkeit. Da die vordere Scheibenbremse auch erst beim Überschreiten einer bestimmten Bremskraft in Aktion tritt, empfiehlt es sich mMn, ab und an mal etwas "brachialer" zu bremsen (wenn die Situation es erlaubt!), damit diese nicht korrodieren, bzw durch Nichtgebrauch "vergammeln".

    Ich habe meinen Enyaq IV80 ebenfalls bei der HUK (bzw. HUK24) versichert und zahle jetzt jährlich für Vollkasko (allerdings mit der max. Selbstbeteiligung und Werkstatt-Vorgabe durch die HUK) in etwa so viel wie für meinen früheren Hyundai I30 Diesel mit Teil-Kasko. Neben der Höhe der Prämie solltest du unbedingt bei jeder Versicherung prüfen, ob die Batterie (Akku) mitversichert ist. Ebenso relevant ist die Information, ob bsw bei einem größeren Schaden in jedem Fall der Neuwert des Akkus ersetzt wird oder ob dies nur für die ersten 2bis3 Jahre der Fall ist und es für jedes weitere Jahr prozentuale Abzüge bzgl. der Erstattung der Akku-Kosten gibt. In dem Fall bekommst du bei einem 8,9 oder 10 Jahre alten E-Auto so gut wie gar ichts mehr an Erstattung!

    Naja, auch "Otto-Normal-Verbraucher" fährt vllt. mal in Urlaub, da können sich bei 700-1000km die Ladezeiten, die sich zur Fahrzeit hinzu addieren, schonmal ganz schön in die Länge ziehen. Jeder, der kleinere Kinder hat, wird sich über kürzere Ladezeiten freuen. Ich freue mich jedenfalls über die max. 125kw, die Ladepausen erlauben, die nach meinem Eindruck (und noch mehr nach dem meiner Frau) "gerade richtig" sind, um an der AB mal die Toilette aufzusuchen, sich etwas die Beine zu vertreten und ein kleines Picknick zu machen. Auch wenn der DC-Lader 125kw in der Spitze kann, ist ja niemand verpflichtet diese auch zu nutzen. Mancherorts gibt es noch haufenweise ältere Ladestationen, die nur 50kw DC-Ladeleistung bieten. Den Mehrpreis des Enyaq IV80 für 125kw halte ich allerdings für ein aktuelles Fahrzeug mit einem so großen Akku (77kwh netto) für absolut überzogen und nicht zeitgemäß. Sehr gespannt bin ich darauf, ob die für das nächste Update angekündigte optionale Erhöhung der Ladeleistung auf 150 oder gar 175kw abermals kostenpflichtig sein wird und wie die Preisgestaltung aussehen wird. Ein anderes Thema ist allerdings die sog. Degradation des Akkus, die wohl bei sehr häufigem oder ausschließlichem Schnell-Laden beschleunigt wird. Leider gibt es wohl noch keine belastbaren Daten, in welchem Maße die Kapazität des Akkus unter dem Schnell-Laden leidet. Daher lade ich außerhalb längerer Fahrten ausschließlich zuhause an der WB mit PV-PRIORISIERUNG. Dauert mitunter sehr lange, ist aber vermutlich akkuschonend, unschlagbar günstig und klimafreundlich!

    Soweit mir bekannt "sammelt" der Enyaq die Updates während des Fahrbetriebes und installiert sie dann nach "Freigabe" durch den Nutzer, bzw. Fahrer. Für umfangreichere Updates sind vorerst noch Werkstatt-Besuche notwendig. Der VW-Konzern ist noch Jahre vom Entwicklungsniveau der Software bei TESLA entfernt!

    Ich hatte auch kurz überlegt, auf den 80x zu warten, mich dann aber doch für den IV80 (ohne Allrad) entschieden. Bisher habe ich diese Entscheidung nicht bereut. Ausschlaggebend war für mich: Hängerbetrieb bis 750kg(ungebremst) kommt bei mir nur sehr gelegentlich und auch nur über kurze Distanzen vor - kein Problem mit dem Hecktriebler. Auch winterliche Straßenverhältnisse dürften keinProblem sein, sofern man nicht in ausgesprochen bergigem Gelände oder "fernab der Zivilisation" wohnt. Absolut vorteilhaft finde ich gerade im Innenstadt-Gedränge beim IV80 den unglaublich kleinen Wendekreis im Vergleich zum 80x! Ebenso vorteilhaft natürlich die größere Reichweite und das etwas niedrigere Gewicht (wenngleich die etwas mehr als 2Tonnen dieser Wuchtbrumme natürlich immer präsent sind). Hinzu kommt der etwas günstigere Preis.

    Für mich ist der Enyaq ein Fahrzeug, das den Komfort einer etwas höheren Sitzposition und guter rundum-Sicht mit der Praktikabilität eines Kombi vereint. Dies ist definitiv kein Sportwagen, sondern ein unglaublich praktisches und bei umsichtiger, vorausschauender Fahrweise sehr effizient zu bewegendes Familienauto.

    Mit genau dieser Frage hatte ich meinen Händler konfrontiert, als ich wochenlang auf meinen Enyaq IV80 warten musste, der bei einer Spedition zwischengelagert war. Er meinte, dass Standzeiten von bis zu drei Monaten gar kein Problem seien, da der Enyaq wohl in eine Art energiesparenden "Tiefschlaf-Modus" geht. Wenn bei dir also eine längere Standzeit ansteht, würde ich ihn zu maximal 70-80% laden und mir weiter keine Gedanken machen - zumindest nicht über die (teure) Hochvoltbatterie. Anders kann es je nach Ausgangszustand mit der 12V-Batterie aussehen! Übrigens: bei TESLA ist das grundsätzlich anders, da dort die zentrale Steuereinheit quasi immer in "Hab Acht-Stellung" ist, weil z.B. jederzeit die Empfangsberetschaft für OTA-Updates gegeben sein muss. Wenn also ein Tesla ein paar Wochen nicht genutzt wird, muss er zwischenzeitlich nachgeladen werden.

    Das sehe ich auch so. Bei Kurzfahrten kann die WP ihre energetischen Vorteile nicht voll ausspielen. Für den derzeit noch happigen Mehrpreis kannst du jede Menge kWh laden, um mit der Hochvoltbatterie zu heizen. Der damit natürlich einhergehende Reichweitenverlust dürfte für dich zu verschmerzen sein, wenn du wirklich überwiegend Kurzstrecke fährst. Bei einem Leasingfahrzeug kannst du ja problemlos zb nach 3Jahren auf ein Fahrzeug mit WP umsteigen, wenn sich bsw dein Fahrprofil entsprechend verändern sollte. Bis dahin werden VW/Skoda wohl auch das Softwareproblem bzgl. des Wirkungsgrades der WP im Griff haben?.

    Auch Dir besten Dank für die Info. Das lässt mich hoffen, dass es sich tatsächlich "nur" um ein Sotwareproblem handelt. Andererseits bleibt natürlich schon eine gewisse Skepsis, da der Fehler erstmals nach fast 3 Monaten aufgetreten ist, danach wieder eine ganze Weile Ruhe, dann Ausfälle in kurzer Abfolge...So etwas ist gerade auf Langstrecke (ggf. im AUsland) nicht gerade Vertrauen erweckend. Gerne halte ich Euch hier auf dem Laufenden und würde mir das auch von Euch wünschen.

    VG

    Decarbonizer

    Hallo,

    Die Wärmepumpe macht mMn Sinn, wenn Du häufiger im Winter unterwegs bist oder bei kühlerer Witterung häufig längere Strecken zurücklegen musst. Dafür spricht schon das physikalische Wirkprinzip derWP. Allerdings ist es wohl so, dass die vom VAG-Konzern versprochenen Einsparungen beim Verbrauch sowohl beim ID4 wie bei dem technisch identischen Enyaq nicht annähernd erreicht werden! (Hierzu gibt es übrigens auf YouTube ein interessantes Video des E-Auto-Verleihers Nextmove, wo im Vergleich zweier ID3 mit und ohne WP keinerlei Verbrauchsunterschiede festgestellt wurden). Verantwortlich hierfür ist jedoch nicht etwa eine fehlerhafte WP, sondern ein Problem in der Software. Dies hat der VAG-KONZERN auch inzwischen eingeräumt und betroffene Kunden von VW und Skoda mit (unterschiedlichen) Teilrückerstattungen für die ja ziemlich teure WP "entschädigt. Für kommende SW-Updates dürfte ein besserer Wirkungsgrad der WP zu erwarten sein.

    Besten Dank für Deinen Beitrag. Ich hoffe, dass das Problem tatsächlich durch ein Update der Software nachhaltig gelöst werden kann. Ansonsten bin ich von dem Fahrzeug (IV 80 in Grau-Metallic, mit WP und AHK, Interieur "Lodge") nämlich sehr zufrieden.

    Viele Grüße und allzeit gute Fahrt

    Norbert