Beiträge von Joe

    Meine Beweggründe für ein eAuto:

    1. PV-Anlage auf dem Dach und Einspeisevergütung ist nicht wirklich der Rede wert.
    Da ist es sinnvoller den Stom selber zu verbrauchen. Sinnvoll natürlich. Und eine eAuto ist eine sinnvolle Anwendung.
    Da ist also durchaus der finanzielle Anreiz ziemlich weit vorne.

    2. Ich bin aktuell geschäftlich so halb illegal unterwegs.
    Ich bekomme eine durchaus grosszügige Vergütung vom Arbeitgeber für die dauernde Verwendung des Privatwagens für geschäftliche Zwecke.
    Aber, dabei gibt es eigentlich Regeln - und die Vergütung bezieht sich eigentlich an der typischen Leasingdauer von Autos und geht daher auch von einem bestimmten Alter des Fahrzeugs aus.
    Ich habe aber nicht geleast, sondern gekauft - und der bestehende Touran ist daher schon Jahre "zu alt"

    3. Der Umweltschutz-Gedanke spielt durchaus eine Rolle


    4. Ich habe die Möglichkeit und es passt für mich. Ich finde es daher auch angemessen, da mal voranzugehen.

    Ich komme nicht umhin, mich hier mal zu beteiligen.

    Und nein, ich arbeite nicht in der Autoindustrie.

    Aber auch in einer Branche, welche auf die Chips angewiesen sind.
    Und ich staune nicht schlecht, dass es Leute gibt, die zu wissen glauben, wie die Beschaffung von Chips bei Firma X oder Y funktioniere.

    Ich sehe das nun hier und schon viel länger auf YouTube, Facebook und Konsorten.

    Häufig im Stil von: Tesla war mutig und hat weiter bestellt und die anderen haben Bestellungen gekündigt.
    Finde ich eine steile Behauptung und etwas anmassend.


    Ich kann dabei aber auch wieder nur von meiner Firma reden!
    Ich kann Euch garantieren, meine Firma hat nie irgendwelche Bestellungen storniert - noch einfach weniger bestellt.
    Wir haben eigentlich von Anfang an mehr versucht zu bestellen, da unsere Produkte gerade auch für HomeOffice-Anwendungen gebraucht werden.
    Wir kratzen aktuell alles an Chips zusammen, was wir irgendwie in die Hand bekommen können.

    Leider ist es in unserem Fall so, dass nicht jeder Chip für alles gebraucht werden kann - zum Teil sind wir auf spezielle Chips angewiesen.
    Also die Idee aus irgendwelchen Elektronikspielzeug Chips auszulöten um dann in die eigenen Produkte einzubauen funktioniert leider nicht.

    Dann sind in den letzten 18 Monaten drei Chipfabriken in Asien abgebrannt.

    --> Es stehen tatsächlich deutlich weniger Chips auf dem Markt zu verfügung


    Die Container für den Transport stehen aktuell zu einem guten Teil am falschen Ort (dass ist in der Tat eine Spätfolge vom Corona-Lockdown)

    --> Was an Chips da ist, kann nicht transportiert werden

    Hafenstaus sind zum Teil immernoch wochenlang, wobei das mittlerweile besser wurde.
    --> Was im Container ist, ist noch lange nicht unterwegs


    Und der Handelskrieg USA - China unter Trump war ganz real ein Problem.
    --> Das hat insbesonder anfangs der Corona-Krise zu einem kumulierten Effekt geführt, das nämlich die Einfuhr nicht nur teurer sondern vorallem deutlich komplizierter wurde.


    Aktuell ist es also so, dass wir im Vergleich zur Nachfrage so wenige Chips bekommen, dass einige (Gott sei dank nicht alle) unserer Produkte mittlerweile eine Lieferzeit von mehreren Monaten bis zu einem Jahr haben.
    Wir haben glücklicherweise keine Lieferanten in der Ukraine oder Russland. Die Situation ist auch so schon schwierig genug.


    Um es nochmal zu sagen: Wir haben nie weniger, sondern immer mehr bestellt.


    Wenn ich jetzt mit dem Wissen aus dem eigenen Hause auf andere Firmen blicke, dann kann ich nicht ausschliessen, dass die vielleicht falsch spekuliert haben.
    Es kann aber auch sein, dass wie bei uns, trotz erfolgter Bestellung das Material (Chips oder was auch immer) nicht geliefert werden kann.
    Wenn dann noch weitere Komponenten aus anderen Bereichen fehlen - wie hier die erwähnten Kabelbäume - dann kann es sein, dass die gesamte Supply-Chain zusammenbricht.


    Was Tesla macht, finde ich übrigens schlecht.
    Natürlich fährt das Auto auch ohne USB Port, aber das ist keine Art!
    Und ja, wenn jetzt auch Optionen beim VW Konzern entfernt werden, so finde ich das schade - aber immer noch ehrlicher als einfach ein halb fertiges Produkt zu liefern.

    enopol


    Ich glaube Du hast meinen Beitrag nicht verstanden.

    Und ich bin mir auch nicht sicher, auf was Du eigentlich hinauswillst.

    Ich habe den Enyaq nicht mit Verbrennern verglichen.
    Ich habe nur aufgezeigt, dass Sommer- und Winter-Unterschiede bereits bei meinem akturellen Fahrzeug (einem Verbrenner) auftreten und durchaus auch hoch sein können.

    Ich wollte aber auch aufzeigen, dass das persönliche Fahrverhalten und die Länge der Strecke eigentlich eine wichtigere Rolle spielen.


    Und dass dies für mich nicht wirklich relevant ist, da ich sowieso gelassen und mit vielen Pausen unterwegs bin.


    Da Du aber ein paar Fragen an mich gerichtet hast, hier ein paar Antworten:


    1.

    Ein Vergleich mit dem Enyaq wäre vielleicht interessant aber schlicht nicht möglich - denn ich habe den Enyaq noch nicht.
    Ich habe noch nicht mal ein ungefähres Lieferdatum.


    2.
    Auch von anderen Kommentatoren erwähnt:
    Diese Werte erreiche ICH mit meinem JETZIGEN Fahrzeug.
    Würde jemand anderes mit meinem Auto die gleichen Werte erreichen? Wahrscheinlich nicht!
    Würde ich mit einem baugleichen anderen Auto die gleichen Werte erreichen? Ziemlich sicher nicht! (Das weiss ich von den Fahrten mit Ersatzfahrzeugen, wenn meiner in der Werkstatt war)


    3.
    Auch wenn ich meinen Enyaq noch nicht habe, so konnte ich ihn für mehrere Tage fahren und habe hier im Forum berichtet.

    Für meine Alltagsfahrten hier zuhause (zwischen 2 und 20km) habe ich einen Verbrauch von 14kWh ermittelt; für den "Langstreckentest" (knapp 300km) vorallem über Autobahn (aber halt Schweiz, somit ist maximal 120km/h möglich, im Schnitt waren es unter 100km/h) habe ich etwas zwischen 16 und 17 kWh erreicht - den genauen Wert habe nicht mehr im Kopf - sagen wir mal, knapp über WLTP. (auch das habe ich hier im Forum berichtet)


    Wird "mein" Enyaq, wenn er dann mal da ist, die genau gleichen Werte erreichen? Wahrscheinlich nicht!
    Wieso sollte das bei einem eAuto anders sein als beim Verbrenner, dass einzelne baugleiche Fahrzeuge trotzdem unterschiedlich sind.


    4.
    Ob die Reichweite des Enyaqs 500km oder 350km oder auch nur 200km sein würde, spielt für mich nicht so eine Rolle.

    Ich mache bereits heute mit einem Fahrzeug dass eine Reichweite von 700-1000km hat, Pausen nach typischerweise um die 150km herum.

    Selbst ein dauerhafter Durchschnittsverbrauch von 35kWh wären damit machbar.
    Ich sehe aber keinen Grund, dass man punktuelle Ausreiser als Durchschnitt annehmen muss.

    5.

    Ich lege meine Fahrzeuge für meinen Alltag aus - deshalb hat auch der Enyaq das Rennen gemacht.
    Nicht weil es mein Traumfahrzeug wäre. (was übrigens auch der Touran nicht ist)

    a) Ich habe eine Familie und brauche Platz.

    b) Ich lebe in der Schweiz und die Fahrten werden zu 99% in der Schweiz stattfinden. Und die Schweiz lässt nunmal nur 120km/h maximal auf Autobahnen zu - Realität ist unter 100km/h im Schnitt auf Autobahnen.

    Da zeigen die meisten Beiträge hier im Forum, dass damit der Verbrauch sich auch im Winter in der Regel in Grenzen hält. Ja, es gibt offenbar einzelne Ausreisser - wie oben begründet wären diese für mich immer noch nicht relevant.
    c) 50% meiner Ziele liegen im Umkreis von 50km, im Radius von 100km bin ich schon bei ca. 85% und wenn ich nochmal verdopple dann bin ich irgendwo zwischen 90 und 95% meiner Ziele. (bei 200km Distanz bist Du aber fast in alle Richtungen auch schon nicht mehr in der Schweiz)

    d) Ich kann im Umkreis von 10 Minuten zu Fuss an 2 HPCs und 7 weiteren "normalen" Ladesäulen laden. Zudem bekomme ich eine Wallbox, welche den Strom von meiner PV-Anlage ins Auto laden wird.

    Lustige Diskussion wenn auch nicht wirklich zielführende Diskussion hat sich hier entwickelt.

    Der Eine sagt, dass auch beim Verbrenner die Reichweite im Winter von 900km auf 600km sinkt.
    Der Andere sagt, das 50% höherer Verbrauch doch etwas zu Verbrenner-Negativ oder eAuto-positiv sei.
    Dann wird immer wieder mal gesagt, mal müsse mal rechnen - denn Reichweite und Verbrauch seien nicht das gleiche.

    Tun wir das mal und unterstellen einen 90 Liter Tank - einfach damit die Rechnung einfach ist.
    In der Beispielrechnung reichen also 90 Liter im Sommer für 900 km = das wären 10l/100km
    Im Winter reichen 90 Liter nur noch für 600 km = das wären 15l/100km

    Die Aussage, das hier ein 50% höherer Verbrauch in den Raum gestellt wird, ist also korrekt.

    Wie kann ich aber die Aussage jetzt einordnen?
    Da ich den Enyaq noch nicht habe, kann ich auf meine eigenen aktuellen und vergangenen sowie realen Verbräuche schauen.

    Gemäss VW WLTP sollte mein Touran 5.9-6.4 l auf 100km verbrauchen.
    Das schaffe ich aber in der Tat nur im Sommer und nur auf der Langstrecke (>400km) und mit gelassenem Fahrstil (nie schneller als 130km/h) - da komme ich ziemlich genau dahin.
    Mit vollem Tank habe also effektiv eine Reichweite von rund 1000km.

    Habe ich es eiliger, sprich ca. 160 km/h auf der Autobahn, so bin ich auf der Langstrecke im Sommer bereits bei fast 8l /100km.
    Die Reichweite mit vollem Tank ist also nur noch bei rund 750km. Die Fahrweise verschuldet also einen Verlust der Reichweite von 25%.

    Im Sommer liege ich auch für die Kurzstreckenfahrten so etwa in dem Bereich - die letzten 2 Jahre sind ja viele Langstreckenreisen flachgefallen und das Auto wurde vornehmlich auf Kurz- und Kürzeststrecke verwendet.
    Manchmal musste ich tanken gehen, obwohl ich noch keine 700km geschafft habe; manchmal hat es für 800 km gereicht. Insgesamt ist dies schwierig zu analysieren, da sehr variabel. Aber es fällt doch auf, dass die Tankintervalle im Winter doch kürzer sind.

    Im Winter fahre ich die langen Strecken eigentlich sowieso nie - es fehlt hier also der 1:1 Vergleich aus der Vergangenheit.
    Aber habe bei einer Fahrt von rund 200 km (gelassener Fahrstil aber Winter, wobei nicht extrem kalt) habe ich letztes Wochenende rund einen Vierteltank verfahren.
    Bei der Fahrweise müsste ich im Sommer 250 km weit kommen - habe also 20% Reichweite aufgrund des Winters verloren. Im Vergleich zur eiligen Fahrt im Sommer ist der Verbrauch aber immer noch sparsamer aufgrund des Fahrstils.


    Wo führt uns das jetzt hin?
    Zumindest bei mir zeigt sich bereits beim Verbrenner ein deutlicher Einfluss der Jahreszeit - Länge der Fahrstrecke und Fahrstil haben jedoch einen weitaus grösseren Einfluss.
    Und jetzt könnte ich hingehen und mir überlegen, so ich wohl verbrauchsmässig landen würde, wenn ich eilige kurzstrecken im Winter fahre und es mit dem WLTP vergleichen.
    Komme ich da auf 50% mehr Verbrauch .... vielleicht/vielleicht nicht.


    Wäre das Ziel führend? In meinen Augen nicht - weder beim Verbrenner noch beim eAuto.

    Grundsätzlich stimme ich mit @Highforest überein.

    Auch mit dem Verbrenner gibt es bei mir immer Pausen - vorallem wegen biologischer Gründe.
    Selbst bei den 200km letztes Wochenende war ein 45-minutige Pause drin - da hätte ein eAuto laden können.
    Die 400km oder mehr mache ich in der Regel mit 2 oder 3 Pausen.

    Wenn ich meinen Fahrstil und meinen Pausenrythmus nicht ändere, dann passt auch der Enyaq zu mir - Sommer oder Winter.
    Das waren dann auch Überlegungen, welche ich angestellt habe, bevor ich bestellt habe.

    Anbetracht der Tatsachen finde ich es fast schon lustig, dass der Tester behauptet, den Unterschied der unterschiedlichen Achsen (die ja gar nicht unterschiedlich sind) beim Fahren zu bemerken.


    Hat wohl mehr mit Psychologie als mit Automechanik zu tun - er glaubte eine "Verbundlenkerachse" zu fahren und hat daher Nachteile "gespürt".
    Ich glaube, dass könnte ein typisches Beispiel für den Nocebo-Effekt sein ("böser" Bruder des Placebo-Effekts)

    Nachdem ich den Threat hier jetzt seit bald einem Monat verfolge, aber selber mein Enyaq noch nicht habe.
    Ich könnte also somit selber noch gar nicht testen, selbst wenn ich einen Dongle hätte.

    Daher vielleicht 2 doofe Fragen:
    a) Wie bewährt sich das so in der Praxis? Gibt es schon brauchbare Erfahrungen seit Dezember?
    b) Mit welchem Dongle hat es gar nicht funktioniert? Will mir ja den "Richtigen" zulegen - muss aber schauen, was ich in der Schweiz bekomme.


    Danke Euch im Voraus


    Bin kein Südtiroler, noch wohne ich da - bin ja in der Nähe von Zürich zuhause.

    Erlaube mir trotzdem mich hier mal zu melden - schliesslich hat meine Tochter vor Jahren das Südtirol mal als ihr "Sommerzuhause" bezeichnet.
    Wir kommen als Familie seit 2004 immer wieder zu Euch (ich selbst seit 1983) in den Urlaub - unser Stützpunkt ist dann jeweils St. Oswald bei Kastelruth.

    Ob's dieses Jahr klappt hängt von Corona ab, und ob wir dann den Enyaq schon haben steht allerdings noch in den Sternen.