Beiträge von thollem

    Hallo garmix,


    das ist ja genau das Wesen bei der sog. Chaostheorie (die im Grunde alles andere als chaotisch ist... ) und somit klar vergleichbar mit der Organisation einer Amazon-Lieferung. Es wird geprüft, welche Teile habe ich und welche Bestellungen kann ich damit abarbeiten. Also bestimmt nicht die Reihenfolge (Alter) der Bestellung die Produktion, sondern es wird der "Output" maximiert.


    By the way: Tesla hat nicht die harten "Corona"-Probleme mit den Halbleitern, weil Tesla mit Samsung eine enge Cooperation hat und so stets beliefert wird (sofern die Chipfabrik nicht abbrennt). Ein neu bestelltes Model 3 bekommt man innerhalb von 3-4 Monaten. Durch die marginale Konfigurierbarkeit kann man sogar seine "Traumkonfig" oft schon als Lagerfahrzeug innerhalb von 4 Wochen bekommen. Die anderen Autohersteller haben aufgrund Corona und dem Nachfrageeinbruch ihre Bestellungen an Halbleitern stark zurückgefahren und sind dann von der Computerindustrie, die wegen Corona eben viel mehr brauchte quasi überrannt und so abgehängt worden. Den Chipherstellern ist doch egal, an wen sie verkaufen. Natürlich addieren sich zu viel bestellte Halbleiter zu hohen €-Beträgen, aber ein Fuchs baut eben vor... niemand behauptet das Skoda die Knappheit möchte...

    Sehe ich genauso wie Anno 53.

    Ich denke, die Baureihenfolge erfolgt bei Skoda nach der Chaostheorie (keine Ironie !). In einem Amazon-Lager werden die Sachen einfach statistisch verteilt (Also: in einem Lager stehen 10 gleiche Artikel an 10 verschiedenen Stellen). Dadurch kann eine Anfrage nach Artikeln so zusammengestellt werden, dass die Wege immer möglichst kurz sind. Bei Skoda hat es für mich den Anschein, dass es eine Arbeitsfolge (Algorithmus) gibt, die bewertet, welche Bestellungen kann ich mit den vorhandenen Teilen optimal innerhalb der nächsten 2-4 Wochen montieren. Das Bestellalter wird da reinspielen (quasi als Bonus), aber nicht ausschlaggebend sein. Möglicherweise weiss Skoda deshalb selbst nicht, wann ein Auto produziert wird, das nicht durch den Rechner als zu produzieren gelistet wurde.

    Das Autohaus hat meine Bestellung jetzt auf möglich im November/Dezember gesetzt. Ehrlich kann es jetzt auch noch bis März dauern, dann muss ich nicht gleich im Winter damit los und insbesondere mich um einen Verkauf des alten Autos kümmern. Und wer weiss, vielleicht storniere ich die Bestellung auch, weil Skoda im Januar ein erstes Facelift für den Enyaq herausgibt (Jetzt Vorsicht: Ironie)?

    Das stammt aus einer aktuellen Mitteilung aus dem Gewerkschaftsblatt "Škodovácký odborář 28/21" [http://www.odborykovomb.cz/skodovacky-odborar-2021/d-6722]:

    "Der Start der Autoproduktion wird erfolgen in der Nachtschicht von Sonntag auf Montag

    23. August 2021, sowohl in Mladá Boleslav als auch in Kvasiny." ...aufgrund der mangelnden Versorgung mit Halbleitern.

    Normal ist das Werk zwei Wochen zu (zur Wartung der Roboter oder Umstellung der Produktion) - nun sind es teils mehr als drei Wochen. 7 Tage länger...also eigentlich halb so wild. Die Arbeiter bekommen in der dritten Woche eine Art Kurzarbeitergeld. Ich fahre jetzt auch erstmal in den Urlaub ;)

    Der Mangel an Halbleitermodulen ist doch von den Automobilbauern (weltweit) auch mitverantwortet, da nur noch kurzfristig bestellt/produziert wird. Dabei sind das Bauteile, die Cent-Beträge kosten und einen relativ langen Zyklus in den Autos haben. So wurden die Autobauer von einer normalen (sogar noch unterdurchschnittlichen) Anzahl von Neubestellung überrascht. Nur haben die Chipbauer mit ihrer Produktion nicht auf die Autobauer mit den paar Chips gewartet, sondern auf Anforderungen von Smartphonehersteller umgestellt, die ein mindestens ein 10-faches bestellen. Aber hat man schon mal davon gehört, dass ein iPhone wegen Chipmangel nicht produziert werden konnte? Da kommt es regelmäßig dazu, dass 100 tausende Chips entsorgt werden müssen, weil das neue Phone einen anderen braucht... Ich denke, es wird hier jeder Cent gewinnmaximiert, ohne Rücksicht oder Transparenz für den Kunden.