Sehr cool, wir waren im Juni auch drei Wochen mit unserem 2024er Enyaq RS in Skandinavien unterwegs. Wir sind aus Baden-Württemberg über Dänemark, Schweden und Finnland zum Nordkap gefahren und dann über die Lofoten und Fjordnorwegen wieder in Richtung Süden zurück.
Bei uns waren es insgesamt knapp 8400 km mit im Schnitt 18,5 kWh/100km (Bordcomputer-Angabe) - wir hatten allerdings auch eine nicht zu kleine Dachbox montiert.
In Norwegen hatten wir dank der 80 km/h Höchstgeschwindigkeit teilweise auch auf Etappen Verbrauchswerte deutlich unter 15 kWh/100km, dafür hat die deutsche Autobahn bei 130-140 km/h auch streckenweise >21 kWh/100km eingefordert.
DC-geladen haben wir ausschließlich an Ionity (~760 kWh mit dem Passport Power) und Tesla (~520 kWh mit der Supercharger-Mitgliedschaft) - insgesamt also rund 1280 kWh DC für umgerechnet rund 425€ plus ~20€ Grundgebühr für die beiden Tarife.
Reichweitenangst (oder nennen wir es besser "Ladebedenken") hatten wir zwar vorab für die ein oder andere Passage unserer Reise - insbesondere in Richtung Nordkap - das sollte sich aber als absolut nichtig herausstellen. Selbst nahe des Nordkap gibt es in regelmäßigen Abständen Tesla-Supercharger (Ionity schwächelt in der Gegend etwas) und als Backup hätten wir zudem noch Plugsurfing und den Skoda Powerpass in der Hinterhand gehabt, falls wir mal außerhalb der Tesla- und Ionity-Netze hätten laden müssen.
Auch technische Probleme mit Ladeinfrastruktur hatten wir überhaupt nicht. Zwar war sowohl bei Ionity als auch bei Tesla die ein oder andere Säule außer Betrieb, doch hat das tatsächlich nur in einem Fall zu einer kurzen Wartezeiten geführt. Auf dem Heimweg in Deutschland haben wir ein Mal eine Ionity mit 4 Säulen wegen zu hohem Andrang ohne zu Lade nverlassen, um uns an den wenige hundert Meter entfernten Supercharger zu stellen. Hat uns sicher ein paar Minuten gekostet - aber wir waren ja auf Urlaubsfahrt und dementsprechend entspannt.
An die Routenplanung sind wir einfach so rangegangen, dass wir das Auto die Route haben planen lassen und dann anhand der Tesla- und Ionity-Apps passende Lader rausgesucht und in die Route eingeplant haben. Das hat einwandfrei funktioniert. Einzig manche Tesla-Lader in Nordnorwegen scheinen mit falschen Ladegeschwindigkeiten hinterlegt zu sein, weshalb wir lt. Navi für eine 10-80%-Ladung da hätten 8 Stunden stehen sollen, obwohl der Ladestopp dann schlussendlich wie gewohnt in einer halben Stunde abgehandelt war.
Was für Langstrecken insbesondere in Norwegen total praktisch ist: Die meisten Ionity- und Tesla-HPC-Säulen stehen direkt bei Tankstellen großer Ketten wie "Circle K", die neben einem überraschend vielfältigen "Supermarkt-Angebot" i.d.R. auch kostenfreie Toiletten haben.
Bei einer Handvoll Unterkünften konnten wir auch vor Ort (mal mehr, mal weniger) AC-laden - teils mit vorhandener Wallbox, teils aber auch mit dem JuiceBooster (mit 10m-Verlängerung, ohne die wir 2x nicht hätten laden können). Da hat sich als hilfreich erwiesen, vorab mit dem Vermieter Kontakt aufzunehmen, ob es eine Lademöglichkeit gibt und wie diese aussieht (also ob es sich um Wallbox, Schuko-Steckdose, CEE-Dose etc. handelt).
Schlussfolgerung unsererseits: Langstrecke geht absolut easy, wenn man die Möglichkeit hat, seine Pausen nach dem Stromhunger des Autos zu planen und Reichweitenangst ist absolut unbegründet.