Beiträge von FrankW

    Ein leicht ätzendes Telefonat:

    Ein Garantieantrag beim Hersteller wurde gar nicht erst gestellt, weil nach Vorprüfung durch die Werkstatt unbegründet / aussichtslos. Ich bekam kurz Schnappatmung, über Kulanz wurde gar nicht erst geredet.

    Eine schriftliche Antwort auf meine Fragen bzgl Garantie & Kulanz geben sie nicht. Der Werkstattauftrag mit dem Hinweis auf "Überlastung der Bremse" muss genügen.

    Daher habe ich nun per Einschreiben zur Mängelbeseitigung nach §439ff aufgefordert. Nach Fristablauf übernimmt der Anwalt.

    Das Auto hatte morgens bei Abfahrt ca 1400km (davon 90% Stadtverkehr). Das Problem fiel beim ersten stärkeren Bremsvorgang des Autolebens auf, das war bei ca 1500km. Reklamiert wurde inkl Angabe Kilometerstand, aber natürlich erst nach (!) der Fahrt. Bei BAB Tempo eine Email zu verfassen fände ich etwas gewagt ;)



    Das späte Reklamieren von Bremsproblemen finde ich beim Enyaq nicht ungewöhnlich. Im normalen Betrieb merke ich von dem Problem auch heute gar nichts, da das Auto mit sehr wenigen Ausnahmen nur rekuperiert.

    Man muss es also schon etwas provozieren: Aus BAB Tempo heraus bremsen entweder in "N", bei fast 100% Batterie, oder aus aktivem TA heraus bremsen.


    Achja, Gewährleistung gibt es eh nicht, so der O-Ton des Serviceleiters: "Gewährleistung gibt nur der Hersteller, wir als Händler haben da gar nichts mit zu tun."

    Kleines Update:
    Ich war heute beim hiesigen Skoda Händler, die vorletzte Woche durchgeführten Prüfschritte und Ergebnisse werden noch in einem Skoda System eingetragen, sobald die zuständige Mitarbeiterin aus dem Urlaub kommt. Wenn das erledigt ist, bekomme ich einen Ausdruck.


    Und: Er kann bläuliche Verfärbungen der Bremsscheiben definitiv ausschließen, das ist immer der erste Prüfpunkt.

    Die "Überlastung" der Bremsen wird also Resultat der 100km Probefahrten / Bremsentests des Verkäufers sein. Was natürlich das ursächliche Problem nicht klärt, da der Wagen ja schon von Anfang an beim Bremsen "rubbelt".


    Ein Satz Bremsscheiben liegt übrigens bei 420 Euro brutto, zzgl 3/4h Arbeit auf Azubi-Niveau. Der Einkaufspreis des Händlers wird eher bei 200-250 Euro netto liegen. Und deswegen riskiert der Verkäufer einen unzufriedenen Kunden samt Klage? Man wundert sich

    Folgende Vorgehensweise wurde abgestimmt, da es bisher keine klaren schirftlichen Aussagen zu dem Fall gibt.

    Erstmal werde ich den Händler schriftlich auffordern, bei Skoda Garantie und Kulanz zu beantragen und im Falle der Ablehnung die jeweilige Begründung mitzuteilen. Wird beides von Skoda abgelehnt, werde ich den Händler unter Fristsetzung zur Mangelbeseitigung auf Gewährleistung auffordern.

    Wenn er das ablehnt / nicht fristgerecht durchführt / erfolglos durchführt, übernimmt danach der Anwalt.


    Der Händler muss im Falle der Gewährleistung nachweisen (!) , dass die Problematik des Bremsenschlags nicht schon bei Übergabe vorhanden war. Das dürfte ihm schwer fallen, da es bereits bei KM-Stand 1500 per Email gemeldet und zum Glück ebenfalls per Email vom Verkäufer bestätigt wurde.




    Parallel dazu lasse ich mir vom hiesigen Händler bestätigen, dass er letzte Woche noch die Bremsscheiben ohne Befund untersucht und vermessen hat.

    Angelaufen heißt, die Scheiben wurden bei einer mehr als heftigen Bremsung über die Anlasstemperatur erhitzt, d.h. haben wenigstens kurz rot geglüht und sich dann thermisch verformt. Darauf deutet auch der Sägezahn, wenn die Räder trotz ABS bis in die kurzzeitige Blockade gekommen sind. Das ist leider nie ein Fall für die Gewährleistung.

    Das Auto hat nach der Überführung vom Händler nie die BAB gesehen, das Problem Bremsenrubbeln trat erstmals nach 8 Wochen & 1500km Stadtverkehr beim ersten Ausflug auf die BAB auf.


    Letzte Woche beim örtlichen Skoda wurden die Bremsen noch ausgiebig untersucht, die Scheiben vermessen und waren ohne Beanstandung.


    Keine Woche später kam dann vom ursprünglichen Händler die Aussage, die Scheiben weisen Bläuliche Verfärbung auf und Schlagmesswerte ausserhalb der Toleranz. Die Werkstatt hat in der Zeit über 100km Probefahrten gemacht, natürlich mit dem Ziel möglichst viele Bremsvorgänge zu testen.
    Sofern die Scheiben also wirklich überlastet wurden, dürfte das wohl eher auf deren Bremsentests als auf das innerstädtische Rumgeschleiche meiner Frau zurückzuführen sein.

    Morgen Abend treffe ich eh einen befreundeten Anwalt auf ein paar Bier, da werde ich das weitere Vorgehen besprechen. Der ist zwar kein Experte für solche Streitfälle, wird aber zum einen die nächsten Schritte darlegen können, und zum anderen versierte Kollegen kennen.

    Ja, darauf wird es wohl hinauslaufen.


    Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Das Auto war bei der ersten Meldung keine 8 Wochen alt und wurde in der Zeit von Frauenhand 1500km innerorts gefahren, stand immer trocken in der Garage. Und trotzdem soll das Problem von verursacht sein.


    Das ist jetzt der zweite Skoda und der zweite Händler. Beide mal unterirdische Service Erfahrungen.

    Den Enyaq meiner Frau hat es auch erwischt.


    80er mit EZ Februar diesen Jahres
    Im März nach der ersten längeren BAB Tour und der ersten ordentlichen Bremsung habe ich bei 1500 km Geräusche und Vibrationen beim Bremsen auf der BAB reklamiert. Aufgrund 200km Enfernung zum Händler habe ich nach Rücksprache erst den lokalen Händler bemüht.


    Credo: weiterfahren, verliert sich vielleicht wieder. Vor 6000 km / 6 Monaten erneut vorstellen falls das Problem bleibt, damit Garantie noch möglich ist.

    Bei der erneuten Vorstellung mit 5000 km kam nichts heraus. Die Geräusche sind zwar vorhanden, Bremsscheiben wurden nachgemessen und sind in Ordnung. Da Skoda bei Bremsscheiben auf Garantie häufiger die Kosten nicht übernimmt, würden sie dort nicht weitermachen und haben mich an den ursprünglich Händler verwiesen.


    Also zum Händler gebracht: Erst hiess es, Bremsscheiben sind OK, mit einem anderen Reifensatz wäre das Problem nicht mehr aufgetreten und die Spur würde noch vermessen werden. Zwei Stunden später: Beide Bremsscheiben haben einen leichten Schlag und sind irgendwie angelaufen, was auch immer das heissen mag. Beide Vorderreifen haben leichten Sägezahn.

    Händler lehnt Gewährleistung ab. Angeblich wäre ich schuld. Eine Garantieanfrage würde sich erübrigen. WTF!



    Jetzt kann ich mir überlegen, ob ich die Bremsen auf eigene Kosten erneuern lasse oder einen Rechtsanwalt einschalte.

    Saugeil. Ich hab gerade echt sooo einen Hals auf Skoda.