Beiträge von BasS

    Nach der Probefahrt letztes Jahr in einem Enyaq mit Standard-Fahrwerk und 19" Winterrädern hatte ich wegen des Polterns im Heck echt Zweifel, ob ich einen Enyaq bestellen soll.


    Inzwischen haben wir seit über einem Jahr/20 Tkm einen Sportline mit adaptivem Fahrwerk und erweiterter Geräuschdämmung. Weder mit 21" Sommerrädern noch mit 20" Winterrädern gibt es irgendwelches Poltern. Absolute Ruhe (und auch sonst ein sehr angenehmes Auto). Daraus würde ich schließen, dass es (auch) ein Poltern gibt, das vom (Standard-)Fahrwerk kommt.


    Dazu passt, dass ich das gleiche Poltern eigentlich aus allen Golf VII kenne, mit denen ich mal gefahren bin. Dem Passat ist es auch nicht fremd. Unser Beetle Cabrio - wohl auf der Basis des Golf VI (?) - hatte es dagegen nicht.


    Kann aber auch nur Zufall sein, dass es bei unserem Enyaq nicht auftritt.

    Ich überlege die Anschaffung eines Eny. Habe heute eine Probefahrt mit dem Standard-Fahrwerk und 19"-Winterrädern gemacht. Das fühlt sich weit überduchschnittlich rustikal an. Die Hinterachse poltert. Außerdem federt sie unkomfortabel und schwingt nach. Querfugen werden direkt ins Auto gegegeben. Das Armaturenbrett knistert. Der Vorführwagen hatte etwas über 6 tkm Laufleistung.


    Ich glaube, die Ursachensuche für das Poltern hier im Forum greift zu kurz. Das Poltern und der schlechte Fahrkomfort sind typisch für Verbundlenker-Hinterachsen, wie sie Skoda aus wirtschaftlichen Gründen im Enyaq verbaut. Das merkt man auch in anderen Autos aus dem Volkswagen-Konzern mit Verbundlenker-Hinterachsen deutlich. Beim Enyaq fällt es wegen des größeren Resonanzraums und der gewichtsbedingt strafferen Abstimmung noch deutlicher auf. Andere Hersteller verbauen Mehrlenker-Hinterachsen statt Verbundlenker-Hinterachsen. Da gibt es sowas nicht.


    Der Volkswagen-Konzern verbaut bei manchen Modellen Mehrlenker-Hinterachsen, wenn DCC geordert wird. Dort macht DCC also einen Unterschied. Beim Enyaq wohl nicht.


    Dass manche Fahrer das Poltern und den schlechteren Komfort der Verbundlenker-Hinterachsen wahrnehmen und andere nicht, ist eine Frage der Sensibilität und des Bewusstseins für diese Eigenschaften; vorhanden sind sie bei allen Enyaqs.


    Ich denke, dass jeder Werkstattmeister und jeder Verkaufsberater, der Interesse an den Autos hat, sowohl das Poltern als auch die Ursache von Anfang an kennt. Die Aussagen der Werkstätte, von denen weiter oben geschrieben wurde ("Stand der Technik", "keine Mängel"), belegen das. Sie sind Euphemismen. Natürlich treffen sie für Verbundlenker-Hinterachsen zu. Dem Kunden helfen sie aber nicht weiter, weil er die Aussagen ohne das Wissen um die Verbundlenker-Hinterachse falsch (nämlich positiv) versteht. Aufrichtig wäre die Aussage: "Das ist konstruktionsbedingt. Das haben wir bewusst gemacht, weil wir das Auto dann billiger herstellen und verkaufen können. Es lässt sich nicht beseitigen." Dann weiß jeder Käufer, woran er ist, und kann selbst entscheiden, ob er das möchte. Die Unaufrichtigkeit der oben beschriebenen Händler schafft kein Vertrauen.


    Abgesehen von diesen Punkten finde ich den Enyaq, wenn es E-Mobilität sein soll, aber ein "rundes" Auto (gemessen am Preis und im Vergleich zu den E-Mitbewerbern, die auch alle irgendwelche auffälligen Eigenarten haben). Bei E-Mobilität muss man nach meinem Eindruck kompromissbereiter als bei klassischen Antrieben sein (nicht nur beim "Tanken").